Berufliche Neuorientierung an Wendepunkten

Nehmen Sie Kurs auf neue berufliche Ziele - und erreichen Sie sie auch!

Unzufrieden im Job? Die freiberufliche Tätigkeit bringt nicht die gewünschte Erfüllung? Alles könnte schöner, besser, anders sein? Der ideale Job ist näher, als Sie denken!

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Unzufrieden im Job? Die freiberufliche Tätigkeit bringt nicht die gewünschte Erfüllung? Alles könnte schöner, besser, anders sein? Der ideale Job ist näher, als Sie denken. Nehmen Sie Kurs auf neue berufliche Ziele - und erreichen Sie sie auch.

Ein erster Schritt, der alles verändert

  • 10 Jahre war Lisa keinen Tag vor 18 Uhr nach Hause gekommen. Sie hat Freunde vernachlässigt, auf Kinder verzichtet. Dann wurde die Abteilung des Konzerns aufgelöst. Marktforscherin Lisa stand vor dem Nichts. Nie mehr wollte sie in ihrem alten Job arbeiten. Doch was konnte sie sonst noch tun?

  • Alexander hatte vor zwei Jahren eine Relocation-Agentur eröffnet. Es gab genug Aufträge, aber die Einsamkeit des Einzelunternehmers zermürbte ihn. "Das ist nichts für mich", sagte er Freunden. "Aber welche Alternativen gibt es zu meiner jetzigen Tätigkeit?"

Lisa und Alexander sind zwei Beispiele von vielen, die zeigen, wie unterschiedlich die Anlässe für den Wunsch nach beruflicher Veränderung sein können. Manche drängt die Kündigung, andere zwingen ausbleibende Aufträge dazu, sich umzuorientieren. Bei sehr vielen Menschen kommt der Wunsch nach Veränderung aber auch von innen, genährt durch permanente, oft wachsende Unzufriedenheit. Was immer der Grund ist, er führt früher oder später zu dem Gedanken, dass es so einfach nicht weiter geht. Und dass das, was man bisher beruflich getan und geleistet hat, nicht alles gewesen sein kann.

Manch einer spürt in sich ebenso den Wunsch, etwas "Anderes" zu machen, noch mal neu anzufangen. Dieses "Andere" ist oft tief im Inneren verborgen, regelrecht verschüttet. Möglicherweise sind Sie sogar überzeugt, dass Sie gar nicht wissen, was Sie eigentlich wollen. Dann sagen Sie vielleicht: "Ich weiß eigentlich nicht, was ich sonst noch machen kann." Oder vielleicht auch: "Keine Ahnung, was meine wahren Stärken sind!"

Aber ganz so ahnungslos ist kaum jemand. Sie müssen nur genauer hinschauen - und zwar in sich hinein, ohne sich dabei von außen beeinflussen zu lassen. Es gibt verschiedene Gründe, warum Sie dies bisher nicht getan haben:

  • Sie nehmen Ihre eigenen Bedürfnisse nicht wahr. Fragen Sie sich: Wann haben Sie das letzte Mal Spaß an einer Tätigkeit gehabt? Welche Tätigkeit war das?

  • Sie nehmen Ihre Bedürfnisse zwar wahr, aber nicht ernst. Fragen Sie sich: Was hindert Sie daran, zu akzeptieren, dass Sie eine bestimmte Tätigkeit sehr gern mögen?

  • Sie möchten sich nicht eingestehen, was Sie wirklich wollen, weil es Ihnen unangenehm oder peinlich ist. Fragen Sie sich: Warum ist es mir peinlich?

  • Sie sind verunsichert und zweifeln an sich selbst.

  • Sie haben so lange etwas getan, was Ihnen keine oder wenig Freude macht, dass Sie andere Tätigkeiten vielleicht erst ausprobieren müssen, um Ihren persönlichen "Spaßfaktor" zu ergründen. Fragen Sie sich: Was kann ich Anderes, Neues tun, ohne den Brotjob, der meine Familie ernährt, gleich aufzugeben? Oft bietet schon Ihre jetzige Aufgabe Möglichkeiten, das Tätigkeitsfeld zu erweitern! Schauen Sie hin!

Ihre Stärken

Die Lösung steckt immer in Ihnen selbst. Auch Tests zur Potenzialanalyse kitzeln nie vollkommen Überraschendes aus Ihnen heraus. Sie alle basieren schließlich auf Ihrer Selbsteinschätzung - Sie sagen dem Test, wer Sie sind. Diese Selbsteinschätzung deutet fast immer in die richtige Richtung.

Ihre Ausgangsfrage muss also lauten: Was machen Sie gern? Denn: Aus dem, was Sie gern machen, kann sich Ihre neue berufliche Aktivität entwickeln. Sie kann der Motor sein, der Ihren neuen Kurs steuert und ihm dauerhaft eine Richtung gibt.

Aus einer Tätigkeit, die Sie gerne machen, entsteht ein Kreislauf:

  • Was Sie gerne machen, machen Sie gut.

  • Für das, was Sie gut machen, bekommen Sie positives Feedback.

  • Weil Sie positives Feedback bekommen, wiederholen Sie die Dinge, die Sie gut können.

  • Sie werden immer besser.

  • Sie werden gefragt in Ihrem Job.

Umgekehrt wird das, was Sie hassen, höchstwahrscheinlich niemals Ihr Talent werden (es sei denn, es handelt sich um eine Haßliebe, aber das ist ein anderes Thema).

Wenn Sie auf die Suche nach Ihren Stärken gehen, fragen Sie sich also, was Sie gerne tun. Schreiben Sie diese auf ein weißes Blatt Papier mit der Überschrift "Meine Stärken".

Ihr idealer Beruf

Ihre Stärken liegen in Ihnen. Sie entdecken Sie in dem, was Sie gern tun. Wenn Sie gerne als Dozent arbeiten, sind Sie in dieser Tätigkeit auch gut. Und mit jedem Feedback werden Sie vermutlich besser werden. So wie auch jede Kritik dazu dient, Ihren Unterricht zu perfektionieren.

Weil Stärken und Gernemachen so nahe beieinander liegen, erlauben Sie sich an diesem Punkt auch mal das Tagträumen. Dafür müssen Sie loslassen, was Ihnen Grenzen setzt. Es geht nicht darum herauszufinden, was realistisch ist und auch nicht darum, was andere von Ihnen erwarten. Es geht nicht um das, was der Arbeitsmarkt oder Ihr Ehepartner zulässt. Es geht erst einmal ganz allein um Sie.

Gestehen Sie sich diesen einen wilden Berufstraum zu. Setzen Sie sich vor ein weißes Blatt und schreiben Sie darüber "So sieht mein idealer Beruf aus". Denken Sie nicht lange nach, schreiben Sie los. Wenn Ihnen das schwerfällt, entwickeln Sie einen Cluster, eine Ideenskizze. In der Mitte steht "Mein idealer Beruf". Drumherum malen Sie Ovale in die Sie Ihre Assoziationen - Begriffe oder kurze Gedanken - schreiben. Zensieren Sie sich nicht selbst, sondern schreiben Sie, was Ihnen einfällt, auch wenn es unlogisch und unpassend scheint. Wenn Sie ausreichend "Material" gesammelt haben, begeben Sie sich ans Schreiben.

Lassen Sie die Worte aus Ihrem Kugelschreiber fließen, behindern Sie sich nicht durch Abwägen oder Grübeln:

  • Was tun Sie in Ihrem idealen Beruf?

  • Sind Sie Macher oder Experte für etwas?

  • Welche Tätigkeiten üben Sie aus?

  • Mit welchen Dingen haben Sie zu tun?

  • Führen Sie Mitarbeiter?

  • In welcher Umgebung arbeiten Sie?

  • Mit welchen Menschen?

  • Wo?

Lesen Sie sich die halbe Seite oder Seite durch, die Sie geschrieben haben. Nur ein schöner Traum, denken Sie? Das muss er nicht bleiben.

Befreien Sie den realistischen Kern von seiner Traumhülle:

  • Welche Tätigkeiten mache ich gern? Wohin deutet mein Traum?

  • Mit welchen Dingen oder Menschen habe ich gern zu tun? Was sagt mein Traum?

  • Was aus meinem Traum könnte ich eine neue Tätigkeit mitnehmen? Streichen Sie es an.

Die meisten Menschen möchten nicht gleich als milliardenschwerer Unternehmer Erfolge feiern - und die, denen dies dann doch gelingt, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts anderes getan, als felsenfest an ihren Traum zu glauben und ihn dann wie selbstverständlich zu realisieren.

Der Motor für Ihre Veränderung

Die absolute Mehrheit der Menschen stellt ohnehin weniger die Millionen, als die Freude an einer bestimmten Tätigkeit, der Beschäftigung mit Menschen oder Dingen in den Vordergrund der Beschreibung Ihres idealen Berufes. Das ist eine Tätigkeit, die sie gern ausüben - und die der Motor für berufliche Veränderung sein kann. So wollte Ina ihre eigenen Ideen von Raumgestaltung mit Stoffen verwirklichen. Das war der Motor, sich zu verändern - auch wenn die Realisierung der Idee Tätigkeiten erforderte, die Ina nicht mochte, etwa die Kundenakquise per Telefon. Doch mit einem Motor, der den Antrieb gibt, fällt auch das viel leichter.

Schreiben Sie auf ein zweites weißes Blatt, welche Elemente aus Ihrem Traum Sie in die Realität übertragen wollen. Entwickeln Sie daraus ein Ziel:

  • Fragen Sie sich: Was wollen Sie in drei Jahren erreichen?

  • Welche Teilziele stehen auf dem Weg dazwischen?

Realitäts-Check

Planen Sie aber lieber nicht, in drei Jahren einen Bestsellerroman zu schreiben, sondern halten Sie sich an das, was aus eigener Kraft erreichbar scheint und wozu Sie genügend eigene Resourcen haben. Ganz wichtig bei der Überprüfung, inwieweit ein Ziel realistisch ist, ist das Abschätzen der durch Sie nicht beeinflussbaren Faktoren wie Konjunktur oder Gesetzeslage.

Auch Ihre persönliche Situation spielt eine entscheidende Rolle. Wenn Sie Ihr Glück als Besitzer eines Feinkostgeschäfts finden, benötigen Sie Geld oder einen Kredit. Können Sie das beschaffen? Oder müssen Sie vielleicht noch drei Jahre einem Brotjob nachgehen und eisern sparen? Wie steht Ihr Partner zu den Veränderungsplänen? Und nicht zuletzt: Was verlangt der Arbeitsmarkt? Gibt es dort einen Platz für Sie?

Ihr Action Point

Große Ziele können Menschen abschrecken. Große Ziele scheinen vage, schwer zu fassen. Sie wirken oft so fern und unerreichbar, dass Sie es gar nicht erst wagen, den ersten Schritt zu tun.

Viel leichter fällt es mit einem "Action Point", einer Handlung, die den weiteren Veränderungsprozess in Gang setzt. Dies kann sein: ein erstes Telefonat mit einem potentiellen Kunden sein, das Telefonat mit einem Berufsverband, der Gang zu einem Unternehmensberater... Gleich, für welchen Action Point Sie sich auch entscheiden: Es darf nur ein kleiner Schritt sein, ein leichter Anstoss. Wie der Dominostein, der nur mit dem Finger angetippt alles andere in Bewegung setzt.

Die 30-Tage-Verpflichtung

Der folgende Schritt ist schon etwas größer: Er umfasst die nächsten 30 Tage. Was wollen Sie in diesen 30 Tagen tun, um Ihrem neuen beruflichen Ziel näher zu kommen? Was sind die Folgehandlungen des Action Point? Definieren Sie zunächst einen Meilenstein: Was soll nach einem Monat erreicht sein? Und was müssen Sie im Einzelnen tun, um das Monatsziel zu erreichen. Beispiel:

  • Die Designerin Ina möchte drei Termine mit potentiellen neuen Kunden vereinbart haben. Um das zu erreichen muss Sie 30 Tage lang jeden Tag mindestens zwei Anrufe starten.

  • Der IT-Fachmann Peter möchte herausgefunden haben, ob er auch im Vertrieb arbeiten kann. Sein erster Meilenstein liegt darin, eine Firma zu finden, bei der er seine Vertriebsfähigkeit testen und mindestens drei Tage hospitieren kann.

Treffen Sie jeden Monat neue 30-Tage-Verpflichtungen mit sich selbst. Sie werden merken, wie Sie Ihrem Ziel Schritt für Schritt näher kommen. Gleichzeitig sind Sie flexibel genug, auf Veränderungen zu reagieren und Kurskorrekturen vorzunehmen. Auch Ihr langfristiges Ziel wird durch die 30-Tage-Verpflichtungen immer näher rücken.

Wenn Sie Ihren Berufswunsch bisher nicht genau definieren können, so wird er sich mit jeder Handlung deutlicher heraus kristallisieren. Sollten Sie noch nicht wirklich wissen, worauf genau Sie zusteuern: Mit jedem Monat kommen Sie dem unbekannten Ziel näher - und früher oder später sehen Sie nicht mehr nur Umrisse, sondern haben es klar vor Augen.

Lisa hat nach ihrem Rausschmiss erst einmal ein Buch geschrieben. Das war ihr Action Point, den brauchte sie, um mit sich selbst ins Reine zu kommen und zu erkennen, dass der alte Job doch richtig war - dieser aber nicht alles im Leben sein konnte. Sie brauchte einen Ausgleich, mehr persönliche Freiheit, die Sie unter anderem im Schreiben fand. Inzwischen arbeitet Sie wieder als Marktforscherin, in einer kleinen Agentur.

Alexander hat sich einen festen Job gesucht und arbeitet jetzt in einer internationalen Eventagentur als Projektleiter. Sein Action Point lag darin, mit einem Kollegen aus der Eventbranche zu sprechen.