"Worüber reden Sie eigentlich?" - Lebendige Vorträge halten

Beginn

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Beginn

Jetzt geht es los mit Ihrem Vortrag. Der Beginn entscheidet oft über den Erfolg der ganzen Veranstaltung! Fangen Sie mit einem Paukenschlag an, reißen Sie das Publikum von Anfang an mit, überraschen Sie es.

Denken Sie daran, dass Sie da vorne kein neutraler Nachrichtensprecher sind, der alle Texte mit gleicher monotoner Stimme vorträgt. Sie haben ein Anliegen und Sie wollen es "verkaufen", also müssen Sie Ihren Zuschauern etwas bieten.

Ja, tatsächlich, Sie sind dort der Alleinunterhalter. Ihr Publikum will eigentlich gar nicht informiert werden, sondern unterhalten, beeindruckt oder motiviert. Also müssen Sie Aufsehen erregen, aber nicht um jeden Preis. Es muss zu Ihnen passen und es muss mit dem Thema zu tun haben.

Wenn Sie nicht Peter Frankenfeld sind, sollten Sie jedenfalls nicht unbedingt großkarierte Anzugjacken als Hingucker tragen. Aber falls Ihr Thema zufällig alternative Heizsysteme sind, warum verbrennen Sie nicht am Anfang ein paar Holzpellets in einer Schale?

Oder wenn Sie über neuentwickelte digitale Hörgeräte reden, so fangen Sie mit einem Schal vor dem Mund an und wiederholen anschließend die Begrüßung ohne Schal: "So ungefähr hört es sich an, wenn Sie das falsche Hörgerät benutzen: dumpf und undeutlich!"

Nach diesem Muster gibt es viele verschiedene Einstiegsmöglichkeiten in einen Vortrag:

  • Provozieren Sie: "Sie wollen hier etwas über Vorträge lernen? Das kann man nicht lernen!" Lange Pause, dann: "Man muss es selber machen." Erneute Pause. "Aber ich kann Ihnen mit ein paar Tipps und Übungen dabei helfen."

  • Erzählen Sie eine kleine Geschichte: "Eigentlich wollte ich Ihnen heute den Abfallentsorgungsplan unserer Gemeinde vorstellen. Aber auf dem Weg zu diesem Raum habe ich keinen Abfalleimer für meinen Apfelrest gefunden, deswegen liegt er noch hier auf meinem Tisch. Im Kiosk gegenüber gab es nur Einweg-Plastikflaschen für Getränke, wo soll ich die anschließend hinbringen? Wenn ich nachher die Notizen meines Vortrages entsorgen will, wird der Altpapier-Behälter vor diesem Gebäude immer noch überfüllt sein."

  • Nehmen Sie Bezug auf Ort oder Zeit: "Auf dem Weg hierher habe ich in den Nachrichten gehört, dass..." oder "Haben Sie auch Schwierigkeiten gehabt, diesen Raum zu finden? Ein Navigationssystem für Fußgänger wäre doch sehr praktisch. Unsere Firma möchte Ihnen da eine Lösung vorstellen."

  • Lassen Sie Ihre Zuschauer aktiv werden: Das typische Publikum lehnt sich wie vor dem Fernseher gemütlich zurück und entspannt sich. Machen Sie es wach mit Umfragen (bei einem Vortrag über öffentlichen Nahverkehr: "Wer von Ihnen ist mit dem Auto gekommen?") oder Mitarbeit ("Mit welchen Techniken kann man umweltfreundlich heizen?") oder rhetorischen Fragen ("Wie legen Sie Ihr Geld am besten an?").

Vergessen Sie aber bitte nicht, dass es authentisch bleiben muss. Von anderen Vorträgen übernommene Einstiege wirken aufgesetzt und verprellen Ihr Publikum. Bei allem Wunsch nach Unterhaltung verlangt es Echtes von Ihnen, nicht Nachgemachtes von anderen.

Spannung und Dramaturgie in Vorträgen

Warum gibt es spannende Vorträge und andere, die einfach nicht enden wollen? - Weil die einen Sie auf eine Reise zu den Themen mitnehmen und die anderen lediglich Fakten herunterleiern. Grundsätzlich ist klar: Sie erreichen Ihr Publikum nur mit Gefühlen. Bieten Sie Information und Entertainment, wird Ihr Vortrag ein voller Erfolg: "'Sind Sie noch wach?' - Wie Sie Zuhörer mit einem spannenden und dramaturgisch perfekten Vortrag begeistern".