Leichte Sprache: Texte für funktionale Analphabeten - und andere Menschen

Mit der richtigen Sprache wird ein Text auch für Menschen mit geringer Sprachkompetenz verständlich.

Menschen mit mangelnder Sprach- und Lesekompetenz brauchen Angebote in leicht verständlicher Sprache. Solche Leseprobleme können ganz unterschiedliche Ursachen haben - eine Lernbehinderung oder eine Lese-Rechtschreibschwäche, ein niedriges Bildungsniveau oder ein Migrationshintergrund. In diesem Leitfaden wollen wir zeigen, wie man Texte erstellt, die sich auch für diese Zielgruppe eignen. Die Zahl der Betroffenen ist viel größer, als viele vermuten.

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Leichte Sprache

„Deutsche Sprache – schwere Sprache“ – diese Aussage kennen wir alle, egal ob Verwaltungs- bzw. Behördensprache, Juristen- oder Mediziner-Deutsch, Wahlkampf-Reden oder Versicherungsgespräch.

Menschen mit mangelnder Sprach- und Lesekompetenz brauchen Angebote in leicht verständlicher Sprache. Solche Leseprobleme können ganz unterschiedliche Ursachen haben - eine Lernbehinderung oder eine Lese-Rechtschreibschwäche, ein niedriges Bildungsniveau oder ein Migrationshintergrund. Sie alle beherrschen die deutsche Sprache nicht sehr gut und haben Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Verstehen. In diesem Leitfaden wollen wir zeigen, wie man Texte erstellt, die sich auch für diese Zielgruppe eignen. Die Zahl der Betroffenen ist viel größer, als viele vermuten.

Die Hamburger Professorin Anke Grotlüschen stellte in einer Studie 2011 fest, dass rund 2,3 Millionen Menschen in Deutschland zwar einzelne Wörter, nicht aber ganze Sätze lesend verstehen oder schreiben können. Mehr als 4 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung in Deutschland sind von Analphabetismus betroffen.

Die Zahl der funktionalen Analphabeten liegt sogar bei 7,5 Millionen. Das bedeutet: 14 Prozent der erwerbsfähigen Deutschen können zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben. Zusammenhängende Texte überfordern sie jedoch, auch wenn diese kurz sind.

(Quelle).

Menschen mit einer geringen Sprachkompetenz haben die gleichen Bedürfnisse nach Informationen wie andere auch. Alltägliche Informationen sind für sie sogar besonders wichtig: Tagesnachrichten, Konsumenteninformationen, Rechte und Verpflichtungen, Dienstleistungsangebote, Freizeitinformationen und Informationen über öffentliche Verkehrsmittel.

Deshalb ist es insbesondere für Ärzte, Rechtsanwälte, Behörden, Beratungsstellen und Dienstleister aller Art wichtig, auf die besonderen Bedürfnisse diese Zielgruppe einzugehen und Informationen zielgruppengerecht zusätzlich auch in Leichter Sprache aufzubereiten.

Nicht immer ist die gedruckte oder geschriebene Form am besten geeignet. Manchmal sollte man eher an Audio- und Video-Angebote oder interaktive Medien, denken.

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