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Blogs vs. Websites

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Blogs vs. Websites

Unterschied zwischen Weblog und klassischer Website bzw. CMS

Bevor wir mit dem eigentlichen Thema fortfahren, ist es hilfreich, die Unterschiede zwischen einer Website in klassischer Manier und einem Weblog festzuhalten. Dies wird Ihnen helfen, wenn ich im späteren Verlauf auf den Unterschied zwischen Artikeln und Seiten eingehe.

Eine klassische Website hat meistens einen statischen Aufbau. Im Klartext heißt das, der Inhalt wird mit Hilfe eines HTML-Editors gepflegt und dann die geänderten Seiten via FTP hochgeladen. Es können auch verschiedenartige Redaktionssysteme zum Einsatz kommen. Eine Interaktion zwischen dem Besucher und dem Webmaster findet aber so gut wie gar nicht statt.

Woran erkenne ich ein Weblog?

Im Grunde genommen sind Weblogs sehr aktive Websites, die auf den ersten Blick wenig von den "klassischen" Websites unterscheidet. Auf den zweiten Blick erkennt man allerdings bestimmte Muster, die aus einer normalen Website ein Weblog machen. Im Einzelnen sind das die chronologische Struktur, die Permalinks, die Kommentarfunktion, Ping- und Trackbackfunktion, News- bzw. RSS-Feeds und einige nicht-technische beziehungsweise "soziale" Aspekte.

Chronologische Struktur und der Fokus auf den einzelnen Artikel

In der Praxis stehen Weblogs für sehr aktive Websites. Ein Autor, oder besser gesagt, ein Blogger, veröffentlicht in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Artikel in seinem Weblog. Die Artikel werden chronologisch angeordnet und zwar in umgekehrter Reihenfolge: Ein Weblog ist eine Website, wo der einzelne Artikel im Fokus steht und je aktueller umso weiter oben befindet sich der Artikel – umgekehrt chronologische Anordnung.

Permalinks

Da in Weblogs der einzelne Artikel im Fokus steht, ist es nur logisch und konsequent, dass der einzelne Artikel über einen langlebigen und eindeutigen Link erreichbar ist. Solche Links nennt man Permalinks. Das Wort Permalink ist die Abkürzung von permanenter Link. So ist es möglich, auf den entsprechenden Artikel zu verlinken und diesen in seine Bookmarks (Lesezeichen, Favoriten) aufzunehmen, zwei sehr wichtige Vorteile.

Die Permalinks kann man durch den Einsatz der mod_rewrite-Engine verfeinern und hier spricht man dann auch von "sprechenden" URLs . Sie spielen bei der Suchmaschinenoptimierung eine entscheidende Rolle und helfen dem Besucher, sich besser auf der Website zurecht zu finden.

Kommentarfunktion

Die meisten Weblogs bieten den Besuchern die Möglichkeit, Artikel zu kommentieren. Unter den einzelnen Artikeln gibt es Formulare, die den meisten Internet-Nutzern aus Gästebüchern und Foren bekannt vorkommen dürften. Hier trägt man diverse persönliche Daten (Name, Mail- und Webadresse) ein und natürlich den Kommentar. Dieses Merkmal ist sehr wichtig, weil so der Besucher bzw. der Leser des Weblogs auf einem direkten Kommunikationsweg dem Betreiber des Weblogs oder dem Autor des Artikels Feedback geben kann.

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Illustration 1: Ein Kommentar-Formular

Pingbacks und Trackbacks

Ein weiteres sehr wichtiges und interessantes Merkmal sind Pingbacks und Trackbacks . Diese beiden Techniken erlauben es den Weblogs untereinander zu kommunizieren. Dadurch ist für die Besucher eines Weblogs schnell ersichtlich, wer sich sonst noch für den entsprechenden Artikel interessiert und wer eventuell noch zusätzliche und ergänzende Informationen bereithält.

Newsfeeds

Des Weiteren bieten so ziemlich alle Weblogs ihre Inhalte zusätzlich noch in Form eines Newsfeeds an. Dieser Newsfeed wird je nach System entweder in einem oder in mehreren auf dem Markt befindlichen Feed-Formaten angeboten: RSS (0.9x, 1.0, 2.0) und Atom .

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Illustration 2: Das "offizielle" Feed-Icon (http://www.feedicons.com/)

All diese Formate basieren auf der Auszeichnungssprache XML und erlauben es, die Inhalte einer Website in eine für Maschinen lesbare Form zu übersetzen. Somit ist es möglich, den Feed eines Weblogs zu abonnieren und mittels eines Programms (Feedreader) die Veränderungen in dem Weblog zu beobachten, ohne den Browser zu bemühen.

Das ist vor allem dann sehr sinnvoll, wenn Sie mehrere Weblogs und sonstige Websites beobachten. Ich persönlich habe in meiner Feed-Sammlung an die 100 Weblogs und andere Websites. Es wäre eine Heidenarbeit, all diese Websites zu besuchen um nachzuschauen, ob es etwas Aktuelles gibt. Ich habe stattdessen die Newsfeeds dieser Quellen abonniert. Jetzt kann ich ganz komfortabel in meinem Feedreader feststellen, ob und wo es Neuigkeiten gibt.

Auf dem Markt gibt es viele Feed-Reader. Zum einen gibt es mehrere webbasierte Dienste, wie z. B. Google Reader dem gegenüber stehen Desktop-Anwendungen, wie z. B. der FeedReader , der RSS-Bandit oder FeedDemon .

Das Geschehen auf den Websites zu beobachten, ist allerdings nur einer der nützlichen Aspekte von Newsfeeds. Daneben bieten RSS und Atom weitere Einsatzmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Bündelung der Inhalte mehrer Websites an einer Stelle, das Stichwort dazu heißt Content-Syndication .

Nicht-technische Aspekte

Bis jetzt haben Sie ausschließlich die technischen Aspekte bzw. Unterscheidungsmerkmale kennen gelernt, nun wenden wir uns den sozialen Aspekten zu.

Dass Blogger häufiger ihre Website aktualisieren, habe ich bereits erwähnt. Blogger sind auch eher bereit als der "klassische" Webmaster, auf eine Quelle zu verlinken. Die beiden Werkzeuge – Ping- und Trackbacks – verstärken dieses Verhalten. Zudem herrscht in den Weblogs ein anderer Ton und eine andere Beziehung zwischen dem Betreiber/Autor einerseits und dem Besucher/Leser auf der anderen Seite – er ist persönlicher. Man darf hierbei die Bedeutung von persönlich (also direkt) allerdings nicht mit intim verwechseln.

Der Blogger an sich ist und sollte authentisch sein. Mit authentisch meine ich, dass der Autor auch wirklich hinter dem steht, was er schreibt, und dass er auch wirklich der Verfasser des jeweiligen Artikels ist.

Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist auch die Tatsache, dass viele Blogger untereinander gut vernetzt sind und sich manche, nicht zu Letzt durch diverse Veranstaltungen, auch persönlich kennen oder zumindest einen engen Kontakt, unter anderem auch mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel (E-Mail, Instant Messenger, Skype, Twitter etc.), pflegen.

Das waren jetzt die Unterscheide zwischen einer Website in wirklich klassischer Form und einem Vollblut-Weblog. Dass es mittlerweile einige Mischformen gibt, versteht sich von selbst.

Aufgabe: Frage zur Selbstprüfung

Nennen Sie drei charakteristische Unterschiede zwischen einem Weblog und einer klassischen Website.