Gesundes Raumklima im Büro

Optimale Bedingungen

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Optimale Bedingungen

Schritt 3: Schaffen Sie in Ihrem Büro optimale Arbeitsbedingungen

Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie selbst das Raumklima positiv beeinflussen. Wichtig ist, dass Sie

  • regelmäßig lüften,

  • Luftbewegungen minimieren bzw. stoppen und

  • für genügend Luftfeuchtigkeit sorgen.

Frischluftzufuhr durch Lüften

In der Regel sind die Fenster im Winter die meiste Zeit geschlossen. Aus diesem Grund "verbraucht" sich die Luft im Büro schneller als im Sommer. Durch den erhöhten Kohlendioxidgehalt lässt die Konzentration schneller nach. Durch das Lüften gelangt wieder mehr Sauerstoff in den Raum.

Richtiges Lüften bringt aber nicht nur frische Luft, sondern spart gerade im Winter eine Menge Geld. Man kann sogar ausrechnen, wie lange es dauert, bis sich die Raumluft einmal komplett erneuert hat. Die Luftwechselrate zeigt an, wie hoch der Luftaustausch pro Stunde ist. Ein Wert von 1 bedeutet, dass sich Luft in einer Stunde komplett erneuert hat. Sogar bei geschlossenen Fenstern und Türen erreicht die Luftwechselrate einen Wert von 0,3.

Manchmal sind im Winter die Fenster auch den ganzen Tag lang gekippt. Dies hat aber nur einen geringen Einfluss auf den Luftaustausch (0,3- 1,5). Nutzen Sie daher das Prinzip des Stoßlüftens. Dabei werden die Fenster mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten komplett geöffnet. Mit einer Luftwechselrate von drei bis vier bringt diese Methode das beste Ergebnis.

Falsches Lüften und Heizen kosten Geld

Falsches Lüften kostet bis zu 30 Prozent mehr Heizungsenergie. Auch deshalb sollten Sie das Prinzip des Stoßlüftens anwenden. Achten Sie auch darauf, dass während des Stoßlüftens die Heizungen komplett ausgeschaltet sind. Viele Heizungen reagieren automatisch auf kältere Temperaturen und erzeugen dann mehr Wärme.

Jedes Grad Celsius mehr erhöht die Heizenergie um sechs Prozent. Daher sollte die Raumtemperatur nicht deutlich über 23 - 26 Grad Celsius liegen.

Luftzug vermeiden

Luftzug lässt sich selbst bei geschlossenen Fenstern und Türen nicht hundertprozentig vermeiden. Je besser sie jedoch isoliert sind, desto weniger Zug entsteht. Da man selbst selten Einfluss auf die Bausubstanz hat, sollten Sie bei stärkerer Luftbewegung Zugluftstopper einsetzen. Im Handel gibt es Zugluftstopper in allen möglichen Varianten und Formen. Neben sog. Bürsten für Türen gibt es für Fenster Zugluftstopper aus Stoff. Diese sind mit einem isolierenden Material gefüllt, haben meistens eine längliche Schlauchform und sind bereits für sieben bis acht Euro erhältlich.

Wo steht Ihr Schreibtisch? Auch die Position des Arbeitsplatzes ist entscheidend für Ihr Wohlbefinden und sollte sich nie zwischen zwei Gebäudeöffnungen befinden:

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Ungünstige Position des Arbeitsplatzes.

Der Arbeitsplatz steht "mitten" im Luftzug. Die Luftbewegung trifft daher sowohl von hinten als auch von vorne auf die arbeitende Person. Verspannungen und trockene Augen sind vorprogrammiert. Besser ist folgende Variante:

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Verbesserte Position des Arbeitsplatzes. Der Schreibtisch wurde aus dem direkten Luftzug genommen.

Maßnahmen gegen kalte Füße

Zugluft macht sich nicht nur am Oberkörper bemerkbar. Sie kann auch im Beinbereich zu Beschwerden führen. Die Füße sind nämlich für die Blutzirkulation im Körper wichtig: Sind sie zu kalt, verengen sich die Blutgefäße und die Zirkulation verlangsamt sich. Dadurch werden auch die Nasenschleimhäute nicht mehr richtig durchblutet. Viren und Bakterien können sich besser ansiedeln.

  • Halten Sie Ihre Füße immer angenehm warm. Meiden Sie zu enge Schuhe und Strümpfe. Sie lassen keinen Platz für Wärmepolster und Blutzirkulation. Thermosolen isolieren den Fuß von unten. Ein warmes Kirschkernkissen unter die Füße gelegt, bewirkt wahre Wunder.

  • Trinken Sie Tees, die die Durchblutung fördern bzw. den Kreislauf anregen. Rosmarin und Ingwer eignen sich hervorragend. Vergewissern Sie sich bei Beschwerden wie zu hohem Blutdruck jedoch, dass Sie diese Tees auch trinken dürfen.

  • Stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und lassen Sie sich wieder zurückfallen. Wiederholen Sie die Übung mehrere Male hintereinander. Tun Sie das jedesmal, wenn Sie merken, dass Ihre Füße kalt werden.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Die Luftfeuchtigkeit können Sie auf verschiedene Weise erhöhen. Zum einen gibt es mechanische Luftbefeuchter. Zum anderen können Pflanzen als natürliche Feuchtigkeitsspender fungieren.

Mechanische Luftbefeuchter

Im Handel sind mittlerweile verschiedene Geräte zur Luftbefeuchtung erhältlich. Die Nutzung ist abhängig von der Raumgröße und der Beschaffenheit des Büros. Fragen Sie sich deshalb im Vorfeld:

  • Wie groß ist der Raum?

  • Wie viele Personen befinden sich im Raum?

  • Wie lange soll das Gerät laufen?

  • Wo soll das Gerät aufgestellt werden?

  • Wie viel Zeit möchten Sie für die Instandhaltung aufbringen?

In der Praxis haben sich drei Befeuchtungsprinzipien durchgesetzt:

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  • Verdunstungsprinzip

    Wasser wird auf einer Filtermatte verteilt. Ein Ventilator bläst gegen die Matte, sodass das Wasser verdunstet. Der Stromverbrauch ist relativ gering. Einen ähnlichen (wenn auch nicht so großen) Effekt haben Zimmerspringbrunnen und Wasserbehälter, die direkt an der Heizung angebracht werden.

    Nachteil: Verdunstungsbefeuchter haben den Nachteil, dass sich in den Behältnissen sehr schnell gesundheitsschädliche Keime bilden können. Reinigen Sie daher die Befeuchter mindestens einmal die Woche mit Desinfektionsmitteln.

    Kosten: Heizungsschalen und -behälter gibt es schon für 10 Euro im Handel. Elektrisch betriebene Geräte ab ca. 50 Euro.

  • Dampfluft-Prinzip

    Das Gerät erhitzt Wasser und erzeugt so Wasserdampf. Dieser wird mit Hilfe eines Ventilators im Raum verteilt. Die Gefahr von Keimen besteht nicht, da das Wasser stark erhitzt wird.

    Nachteil: Bei "hartem", kalkhaltigem Wasser muss man aufpassen, dass die Heizspiralen nicht verkalken. Außerdem ist diese Variante mit hohen Energiekosten verbunden.

    Kosten: Vernünftige Dampfluftbefeuchter gibt es ab ca. 50 Euro im Handel; Einsteigermodelle sind ab 30 Euro zu haben. Hinzu kommen noch die Stromkosten.

  • Zerstäuber-Prinzip

    Das Gerät erzeugt per Ultraschall (manchmal auch durch Zentrifugalkraft) einen feinen Sprühnebel, welcher mit Hilfe eines Ventilators im Raum verteilt wird. Der Nebel verdunstet nach einiger Zeit in der warmen Raumluft.

    Nachteil: Auch hier ist die Verkeimungsgefahr sehr groß. Außerdem kann sich der Nebel an kalten Wänden festsetzen, was die Schimmelgefahr erhöht. Wenn das Wasser sehr kalkhaltig ist, entstehen unschöne Flecken auf Tischen und Stühlen.

    Kosten: Ultraschallluftbefeuchter für eine Fläche von ca. 20 m² gibt es schon ab 30 Euro.