Tierfotografie: Haustiere professionell fotografieren

Tierfotografie: Allgemeine Tipps zum Handling Ihres "Motivs": Animation ist alles

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Animation ist alles

Tiere zu dem Verhalten zu animieren, das gute Bilder ergibt, ist nicht gerade einfach. Je besser das Tier erzogen ist und je besser Sie und der Besitzer es kennen, desto leichter wird es. Dennoch ist es wirklich eine Kunst, Tiere lang genug bei Laune zu halten, bis die Aufnahmen im Kasten sind.

Was heißt animieren eigentlich? Im Grund bedeutet es, das Tier dazu zu bringen, dass es nett, freundlich und interessiert guckt und dabei auch den gewünschten Platz nicht verlässt. Das muss es natürlich nicht die ganze Zeit tun - aber im im Moment des Auslösens.

Hunde und Katzen animieren

Sie wollen vorrangig Hunde und Katzen fotografieren? Dann haben Sie Glück, denn da ist die Animation noch recht einfach. Die meisten Katzen und fast alle Hunde lassen sich mit etwas Spielzeug oder dem Leckerli animieren.

Versuchen Sie nicht, Ihr Modell zum interessierten Gucken zu animieren, noch bevor Sie die Kamera eingeschaltet und Ihre Position erreicht haben und bereit sind. Das funktioniert nicht so lange! Für viele Hunde und Katzen ist es schon Stress, länger als einem Moment an einem Platz zu bleiben - Stress, der Unmut und Frust erzeugt. Freundlich gucken ist deshalb bei vielen Hunden und Katzen nur für kurze Momente möglich.

Der Stress des Tieres wiederum führt auch bei Ihnen zu Stress, und wenn Sie die Geduld verlieren, merken das die Tiere natürlich. Im Ergebnis gibt das dann keine guten Bilder.

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Tier in Position bringen

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Dann animieren

Die Frage bleibt natürlich: Wie animieren Sie Hund oder Katze, wenn Sie einmal am gewünschten Platz sitzen oder liegen? Bei den meisten Tieren reicht es schon aus, sie kurz anzusprechen, merkwürdige Geräusche zu erzeugen oder Wörter wie "Leckerchen", "Futter" etc. zu sagen. Welche Wörter das Tier kennt, sollten Sie vorab vom Besitzer in Erfahrung bringen. Auch der kann natürlich behilflich sein, denn auf ihn reagiert das Tier in der Regel am besten.

Gerade Welpen und sehr junge Hunde, aber auch kleine Katzen lassen sich mit ungewöhnlichen Geräuschen sehr aufmerksam machen. Oft legen sie dann sogar den Kopf schön schief, was auf Fotos immer sehr niedlich aussieht.

Bei Katzen können Sie auch Angeln mit Katzenspielzeug zu Hilfe nehmen, vor allem wenn sie etwas zurückhaltender sind. Oft sind die Tiere dann so abgelenkt, dass sie die ungewohnten Menschen und die Umgebung ganz vergessen.

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Katze mit Spielzeug an einer Angel

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Blick auf das Spielzeug

Bevor Sie versuchen, insbesondere größere Hunde mit Beißwurst, Quietsche-Spielzeug oder ähnlichem zu animieren, sprechen Sie mit dem Besitzer darüber. Manche rasten bei solchen Spielzeugen nämlich regelrecht aus. Dann sind sie nur schwer wieder zu beruhigen - und wenn sie richtig loslegen, müssen Sie damit rechnen, dass auch die Beleuchtung und der Hintergrund ins Wanken geraten.

Reptilien, Vögel und Kleintiere fotografieren

Während sich Hunde und Katzen oft durch passende Ansprache, Spielzeug oder Leckerchen animieren lassen, ist das bei Vögeln, Kleintieren und Reptilien schon schwieriger, weil diese Tiere oft keine so intensive Beziehung zu ihren Besitzern aufbauen.

Kaninchen und Hamster lassen sich vielleicht auch noch mit Möhren oder Salat etwas aufheitern, bei anderen Tieren ist das schon deutlich schwieriger. Hier hilft eigentlich nur, dass eine Hilfsperson möglichst dafür sorgt, dass die Tiere auf dem gewünschten Platz bleiben und Sie das an Positionen und Aktionen nutzen, was die Tiere von sich aus anbieten.