Persönlich wachsen in der Selbständigkeit

Sich selbstständig zu machen heißt auch, sich mental neu zu orientieren

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Sich selbstständig zu machen heißt auch, sich mental neu zu orientieren. Weg vom Angestellten-Denken, hin zum eigenverantwortlichen Unternehmer. Wir geben Anregungen zur persönlicheren Seite einer Existenzgründung und den damit verbundenen Veränderungs- und Reifeprozessen.

Der Schritt in die Selbstständigkeit

Die Entscheidung für den Schritt in die Selbständigkeit bedeutet eine einschneidende Veränderung in Ihrem Leben, denn kein Aspekt Ihrer Persönlichkeit wird davon unberührt bleiben. Das geht in der anfänglichen Euphorie leicht unter. Doch sobald die unmittelbare Vorbereitungs- und Gründungsphase abgeschlossen ist, kommen weitere Themen zum Vorschein. Eines davon ist, wie Sie den Übergang von Ihrem bisherigen Leben in das neue Leben als Existenzgründer und parallel dazu als Unternehmer gestalten.

Waren Sie als Angestellter in einer klar definierten Rolle, die Sie vielleicht manches Mal als Korsett empfunden haben, so geht es jetzt darum, Ihre eigene Rolle als Einzelunternehmer zu definieren und gleichzeitig eine große Zahl von strategischen und finanziellen Entscheidungen zu planen und umzusetzen. Da bleibt manchmal wenig Raum dafür, sich mit den einhergehenden emotionalen Höhen und Tiefen zu beschäftigen. Doch Ihr Geschick im Umgang mit den emotionalen Anforderungen an Ihren Neubeginn ist für den Erfolg Ihres Vorhabens ebenso entscheidend wie Ihr Geschick im Umgang mit dessen finanziellen Seiten.

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Die drei Phasen des Übergangs

Bereits früh im Leben entwickeln wir "Übergangsstile". Betrachten Sie einmal vergangene Trennungs- und Übergangssituationen und machen Sie sich Ihren persönlichen Stil bewusst. Sind Sie ein "Klammerer", der nur schwer loslassen kann, oder ein "Leichtfuß", der schnell für Neues zu haben ist? Mit diesem Wissen können Sie auch Ihren Übergang in die Selbständigkeit erleichtern und grobe Fehler vermeiden, die Sie später bedauern könnten.

Den meisten Menschen fällt es schwer, ein gutes Ende zu finden. Zwar favorisiert unsere Kultur einen raschen Trennungsstil – denken Sie nur an Aufforderungen wie "nicht über verschüttete Milch" zu lamentieren, "schnell darüber hinwegzukommen" und daran zu denken, dass im Leben alles ein Ende hat. Wir bedauern oder kritisieren gar jene, die sich schwer damit tun, ein Ende zu finden. Wer jedoch einen Verlust – und jede Veränderung der beruflichen Lebenssituation, ob freiwillig gewählt oder erzwungen, stellt einen Verlust dar – zu schnell hinter sich bringt, riskiert längerfristig psychische Probleme.

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Die neue Rolle annehmen

Den Übergang gestalten beinhaltet auch, sich in die neue Rolle als Unternehmer/in hineinfinden. Als Einzelunternehmer repräsentieren Sie immer Ihr Unternehmen. Egal, was Sie machen oder wo Sie auftreten, Sie sind das persönliche Aushängeschild Ihres Unternehmens – ob es Ihnen gefällt oder nicht. Sie werden an Ihrem Äußeren und Ihrem Auftreten gemessen und danach beurteilt. Sie ziehen damit Menschen an oder stoßen Sie ab. Deshalb ist es so wichtig, sich diese neue Rolle bewusst zu machen, in sie hineinzuwachsen und sie auszufüllen.

Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern ist ein längerer Prozess. Am Anfang sind wir uns meist noch nicht bewusst, was alles damit zusammenhängt und wie viele Facetten diese Rolle hat. Wenn Sie diesen Weg als einen Reifeprozess betrachten, können Sie ihn langsam beginnen und ihm immer wieder neue Aspekte abgewinnen. Dann entdecken Sie auch, dass jede Herausforderung die Chance beinhaltet, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen.

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Professionell Auftreten

Ein anderer Aspekt des Reifeprozesses ist das professionelle Auftreten. Ich bin immer wieder überrascht und auch manches Mal auch irritiert, wie wenig Einzelunternehmer/innen auf ihr professionelles Auftreten achten.

Das beginnt beim schriftlichen Auftritt – Visitenkarten, Briefpapier, Flyer. Endet dort jedoch noch lange nicht.

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Bekanntheit gewinnen

Ein wesentlicher Schritt für Einzelunternehmen ist, sichtbar zu werden und sich bekannt zu machen. In der Selbständigkeit sind Sie dafür verantwortlich, dass andere davon erfahren, dass es Sie gibt. Ihre Kunden werden nicht an Ihre Türe klopfen, nur weil Sie sich dazu entschlossen haben, ein Unternehmen zu starten. Sie müssen sich selbst vermarkten. Dies ist eine häufige Ursache für unternehmerische Fehlschläge und ein Grund für manche Geschäftsaufgabe, vor allem von nebenberuflich tätigen Selbständigen. Sie verstehen häufig nicht, wie wichtig diese Komponente für den Erfolg Ihres Unternehmens ist. Vielen Menschen fällt Selbst-PR und Marketing schwer. Das hat einerseits damit zu tun, dass wir von Kindesbeinen an dazu erzogen wurden, uns nicht in den Vordergrund zu schieben, unsere Stärken hervorzuheben oder uns selbst zu loben. "Eigenlob stinkt" ist ein Ausspruch, mit dem viele aufgewachsen sind.

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