Erfolgreiche Pressearbeit für kleine Unternehmen

Wie erarbeitet man einen guten Presseverteiler?

∅ 3.7 / 3 Bewertungen

Wie erarbeitet man einen guten Presseverteiler?

Sie müssen selbst aktiv werden. Stellen Sie sich zunächst die Frage, für welche Medien Ihre Themen interessant sein können. Definieren Sie dafür Ihre Zielgruppen und Themen und legen Sie Schwerpunkte im Verteiler. Je nach Pressemitteilung können das nämlich verschiedene Adressaten sein - über den Tag der offenen Tür bei Ihnen werden eher die Stadtzeitung und die lokalen Anzeigenblättern informieren, eine überregional wichtige Unternehmenskooperation ist für landesweit erscheinende Medien vielleicht auch sehr interessant.

Andere Kontakte

Neben den Zielgruppen, die über die Presse erreicht werden können, gibt es natürlich weitere wie die eigenen Mitarbeiter, Partner, Lieferanten und Repräsentanten aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Diese können über die Medien, aber auch darüber hinaus erreicht werden, beispielsweise über Mitarbeiterzeitschriften, Flyer, Newsletter und Messen.

Welche Möglichkeiten für ein konkretes Vorgehen bieten sich nun an?

Eigene Recherchen

Suchen Sie relevante Zeitungen und Zeitschriften: Das können Branchen- und Verbandszeitschriften sein, aber auch das regionale IHK-Magazin und der Tagesanzeiger der Stadt. Durchsuchen Sie das Impressum nach Namen, Anschriften und Telefonnummern der Redaktionen. Rufen Sie gegebenfalls in der Redaktion an und erfragen Sie einen konkreten Ansprechpartner für das relevante Ressort (Titel, Vorname, Name, Ressorts, Durchwahl). Ignorieren Sie dabei keinesfalls Anzeigenblätter und regionale und städtische Zeitungen! Eine Veröffentlichung hier ist oft wahrscheinlicher als in großen Magazinen, wo Ihre Firma erst mal ein No-Name ist. Eine Erfolgsstory aus der Heimatstadt interessiert aber den Lokalredakteur vielleicht ganz brennend. Der Prophet im eigenen Land wird eben doch gehört - und die regionale Presse kann als wichtiger Multiplikator fungieren!

Nutzen Sie Ihren Web-Auftritt

Auch im Netz können einmal geknüpfte Kontakte zur Presse ausgebaut werden. Erreicht werden kann das z. B. mit einem elektronischen Presseverteiler im "Pressecenter" Ihrer eigenen Unternehmens-Website. Dort sollte sich jeder Journalist möglichst unkompliziert eintragen können. Über diesen E-Mail-Verteiler sollten nicht zu oft Meldungen versendet werden, und keinesfalls über "banale" Themen wie Personalien... Gehen Sie davon aus, das Journalisten mehrere hundert Mails und Pressemitteilungen pro Woche lesen. Wer dann vermehrt - für Medien - Uninteressantes berichtet, "nervt". Die Meldungen werden am Ende als Spam gewertet und gar nicht mehr gelesen.

Meldungen zielgenau platzieren

Zielgerichtete Informationen können Sie am besten versenden, wenn Sie wissen, welche Interessen der Journalist hat. Ein Wirtschaftsjournalist ist an völlig anderen Firmennachrichten interessiert als ein Redakteur einer Computerzeitschrift. Überlegen Sie deshalb, im Anmeldeformular für den Presseverteiler ein Feld "Interessen" hinzuzufügen

Nachschlagwerke für Adressen

Es gibt eine ganze Reihe von Presse-Nachschlagewerken, wie den 'STAMM-Leitfaden durch Presse- und Werbung', den 'Zimpel' oder die Taschenbücher von Kroll. Alle werden regelmäßig aktualisiert, liefern detaillierte Medieninformationen und Kontaktdaten zu Redakteuren sowie Suchkriterien, z.B. nach Branchen oder Themenfeldern. Wer sie sich nicht gleich kaufen will, kann in der nächsten Stadtbibliothek schauen, meist sind sie dort auch zu finden.
Praktisch ist auch das Portal fachzeitungen.com - hier kann man kostenlos online nach Branchen und Themenmagazinen suchen. Es erfordert dann natürlich größere Eigenarbeit bei der Recherche nach dem richtigen Redakteur, einen ersten Überblick über relevante Medien kann man sich hier aber allemal verschaffen.

Verteilerdienste für Pressemitteilungen

Wer nicht viel Zeit hat oder unterstützend und breiter Presseinformationen verteilen will, kann das auch automatisiert im Netz tun. Hier gibt es mittlerweile einige kostenlose und gebührenpflichtige elektronische Presseverteiler, die eine große Reichweite haben.

Pressemitteilungen verteilen kann man z.B. über die folgenden, kostenlosen Pressedienste:

Unter den kostenpflichtigen Pressediensten sind die folgenden zu empfehlen:

http://www.presseportal.de
Marktführer der Online-Pressedienste, mit Branchendifferenzierung. Eine Tochter der Nachrichtenagentur dpa.

http://www.pressetext.de
Hier kann man elektronische Pressemappen in Pressefächern und weiteres Material hinterlegen. Die Kosten sind je nach Reichweite unterschiedlich (Deutschland, Österreich, Schweiz).

http://www.pressrelations.de
Beiträge, die sich auf die Pressemitteilung beziehen, werden per E-Mail zugestellt und sind online über Ihren persönlichen Presseraum abrufbar.

Bei presseportal und pressrelations haben z.B. die Journalisten diesen Service selbst abonniert. Sie erhalten dann täglich mehrmals den sogenannten Digest oder einzelne Pressemitteilungen zu den von ihnen erwünschten Themenfeldern. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Pressemitteilungen landen eher an der richtigen und interessierten Stelle.