Selbstständig mit Franchising

Selbstständig mit Franchising: Die Risiken beim Franchising

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Die Risiken beim Franchising

Bin ich ein Unternehmertyp?

Die beste Vorbereitung auf die Selbständigkeit ist die unbedingte Ehrlichkeit zu sich selbst. Das Unternehmertum ist in der Regel mit Risiken, mit einer hohen Arbeitsbelastung und mit großer Verantwortung, für den eigenen geschäftlichen Erfolg und für die Mitarbeiter, verbunden. Das sich dieses enorme persönliche Engagement finanziell entsprechend auszahlt, kann aber muss nicht sein. Die Verantwortung bleibt, ob nach Feierabend oder im Urlaub. Schlaflose Nächte sind in der Anfangszeit eher die Regel als die Ausnahme. Man muss die Selbständigkeit aus tiefster Überzeugung wollen, um die Talsohlen auch durchstehen zu können. Wichtig ist, dass man sich nichts vormacht. Wer ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis hat, wird als Selbständiger sicher nicht glücklich.

Unternehmerrisiken

Nach einer Untersuchung der Deutschen Ausgleichsbank sind die häufigsten Gründe für das Scheitern unmittelbar in der Person des Gründers zu suchen. Folgende Gründe wurden im Einzelnen genannt:

  • Finanzierung (68,6%): Das Unterschätzen des eigenen Kapitalbedarfs ist der häufigste Grund für ein Scheitern.

  • Informationsdefizite (61%): Essentielle Marktkenntnisse fehlen. Die Nachfrage wird zu optimistisch, die Konkurrenz zu pessimistisch eingeschätzt.

  • Qualifikation (48%): Selten ist die fachliche Kompetenz der Grund für das Scheitern. Meist fehlen kaufmännische und unternehmerische Qualifikationen - Branchenerfahrung ist der "Schlüssel zum Erfolg".

  • Planung (30,1%): Eine fehlerhafte Planung oder die Abweichung von einer guten Planung ist ein häufiger Grund für das Scheitern.

  • Familienprobleme (29,9%): Aller Anfang ist schwer. Lange Arbeitszeiten und ein geringes Einkommen stellen die Familie auf eine harte Probe.

  • Überschätzung der Betriebsleistung (20,9%): Der Umsatz des Betriebes ist im Verhältnis zu den Investitionen oder Fixkosten zu gering.

  • Äußere Einflüsse (15,4%): Unvorhersehbares

Die hier genannten, häufigsten Gründe für das Scheitern eines Jungunternehmers, werden durch die Erfahrung des Franchise-Gebers weitgehend ausgeglichen. Möglichen Schwierigkeiten, wie sie in den Punkten 1-4 und 6 genannt sind, sollte durch die langjährige Branchenkenntnis und durch die intensive Vorbereitung durch den Franchise-Geber, vorgebeugt werden.

Für die Familie ist ein offenes Wort die beste Vorbereitung. Keiner sollte seiner Familie eine unsichere Situation, wie die einer Existenzgründung, einfach überstülpen. Auch den Umgang mit der hohen Arbeitsbelastung in der Anfangszeit, sollte man im Vorfeld ehrlich besprechen. Besteht seitens der Familie ein hohes Sicherheitsbedürfnis, sollte man gemeinsam überlegen, wie und ob dies mit einer Existenzgründung vereinbart werden kann.

Als Franchise-Nehmer kann man die aufgeführten Risiken deutlich abmildern. Wenn die Motivation für die Selbständigkeit in erster Linie darin besteht, sein eigenes Geschäft zu besitzen, für den ist Franchising sicher eine glückliche Wahl. Geht es dem Existenzgründer eher um individuelle Ideen oder um persönliche Freiheit, ist eine Franchise-Partnerschaft unter Umständen nicht erfüllend.

Doch die Franchise-Konzepte sind vielfältig. Im richtigen System, fühlt sich vielleicht auch ein Individualist zu Hause. Die Entscheidung ob Franchise-Nehmer oder nicht und wenn, welches System, sollte sich niemand leicht machen. Immerhin stellt man die Weichen für ein paar Jahre und Fehler lassen sich in der Regel nur unter großen Verlusten wieder korrigieren.