Drei Hilfsmittel
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Bei der Schlagfertigkeit geht es darum, schnell zu reagieren - und zwar gerade so, wie es der andere nicht erwartet. So finden Sie vom Reagieren zum Selbst Agieren.
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Dieses schnelle Assoziationsvermögen lässt sich gut trainieren. Drei Voraussetzungen, damit das Üben von Erfolg gekrönt wird, sind:
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das kreative, bildhafte Denken
eine leichte Angriffslust
Humor
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Kreativität und bildhaftes Denken
Bitte stellen Sie sich jetzt keinen rosa Elefanten vor, der auf Rollschuhen an Ihrem Schreibtisch vorbeifährt.
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Und - hat das funktioniert? Vermutlich nicht, denn unser Gehirn hat ein Bild von einem Elefanten, kann diesen rosa machen und auch noch auf Rollschuhe stellen. Alles kein Problem für die visuelle Vorstellungskraft. Und deshalb sehen Sie auch den Elefanten vor sich.
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Diese Funktionsweise des Gehirns müssen Sie sich für Ihre Assoziationsfähigkeit zunutze machen.
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Für ein schnelles Assoziationsvermögen brauchen Sie nämlich Kreativität und ein gutes Vorstellungsvermögen. Durch entsprechende Übungen trainieren Sie auch genau die Bereiche im Gehirn, die Sie für die Schlagfertigkeit benötigen. Sie brauchen gute, schnelle, neue Ideen und je öfter Sie das trainieren, desto einfacher wird es.
Erweitern Sie Ihren aktiven Wortschatz und achten Sie darauf, Ihre Sprache abwechslungsreich zu gestalten.
Erhöhen Sie durch regelmäßiges Üben die Zugriffsgeschwindigkeit auf Ihren Wortschatz und kreieren Sie dadurch schnellere Antworten.
Finden Sie durch Kreativübungen Spaß daran, Worte spontan und auf ungewöhnliche Art zu verknüpfen.
Und wenn Sie es ganz gut machen wollen - dann trainieren Sie Ihr Gehirn weiter durch Denksportaufgaben.
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Aufgabe: Trainieren Sie Ihre Kreativität
Das Wort "Schlagfertigkeit" besteht aus 16 Buchstaben. Schreiben Sie diese senkrecht untereinander und notieren Sie zu jedem Buchstaben drei Begriffe, z. B.
S = schnell, Stimme, ...
C = charmant, ...
H = ...
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Und? Haben Sie schon angefangen, obwohl Sie eigentlich erst den Artikel fertig lesen wollten? Schon durch die Aufforderung: "Suchen Sie!" fängt Ihr Gehirn in der Regel sofort an, nach einer Antwort zu scannen.
Über solche "Denkrinnen" lesen Sie mehr in Kapitel 5.
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Lassen Sie wenigstens fünf interessante Bilder in Ihrem Kopf entstehen, z. B.: "Allen steht das Wasser bis zum Hals, nur nicht Reiner, der ist kleiner" oder "Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen, sollten wir froh sein, dass nicht alle auf einer Seite stehen."
Suchen Sie zehn Eigenschaftswörter, die alle mit "A" anfangen.
Beschreiben Sie eine Giraffe und finden Sie fünf Minuten lang Begriffe dafür, z. B. groß, gefleckt, langer Hals ...
Finden Sie 13 Synonyme für "sterben", z. B. Löffel abgeben, hinübergehen ...
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Angriffslust
Schlagfertigkeit funktioniert leider nicht, wenn Sie vor allem nach Harmonie streben und nett und freundlich sein möchten. Sie brauchen wenigstens ein kleines bisschen Angriffslust dafür.
Es geht um Situationen, in denen ein Angriff vorausgegangen ist. Und deshalb ist es auch durchaus in Ordnung, sich zu wehren. Oder, wie Adenauer mal gesagt hat: "Wer sich die Fähigkeit erhält, Bosheiten auszuteilen, wird nie alt werden."
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Bei aller Freude am sportlichen Schlagabtausch: In der Schlagfertigkeit geht es nicht darum, sich für Beleidigungen zu rächen.
Was Sie tun können, wenn tatsächliche Kränkungen erfolgt sind, erfahren Sie in Eskalationsstufe Drei: Deutliche Grenzen zeigen.
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Das Ziel ist, dass beide Parteien ihre Handlungsfreiheit bewahren - und dafür benötigen Sie den Spaß am "Austeilen".
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Beispiel: Stuttgart vs. Hamburg
Ein Hamburger sagte zu einem Stuttgarter: "Dieses Stuttgart ist wirklich ein ganz schön ödes Kaff. Hier würde ich auch nicht tot überm Gartenzaun hängen wollen."
Dies stellte für den Schwaben natürlich einen Angriff dar. Doch anstatt es mit einer Bemerkung über "Fischköpfe" oder "steife Hanseaten" heimzuzahlen, sagte er nur spitz:
"Glauben Sie mir, so ernst, wie wir Schwaben die Kehrwoche nehmen, Sie würden nicht lange hängen bleiben."
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Sie zeigen sich damit wehrhaft und machen sich als Opfer unbeliebt. Denn "Angreifer" nehmen lieber schwache Opfer, die sich nicht wehren. Durch Ihre Schlagfertigkeit zeigen Sie Grenzen und machen deutlich, dass Sie gewillt sind, sich zu verteidigen.
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Humor
Auch wenn es heißt "Deutscher Humor ist, wenn man trotzdem nicht lacht" (Sigismund von Radecki) - nehmen Sie den Humor und die lustige Seite des Lebens ernst! Am besten ist es, wenn Sie auch über sich selbst lachen können.
Durch Humor nehmen Sie Druck aus angespannten Situationen und können danach besser auf die Sachebene zurückkehren. Gemeinsames Lachen entspannt und entstresst. Es ist im biologischen Sinn "entwaffnend", durchbricht die Kampf-Flucht-Reaktion und beugt sogar Burnout vor. Dadurch fällt die Anspannung ab und der Adrenalinspiegel sinkt. Gönnen Sie sich und anderen also etwas gute Laune.
Voraussetzung für ein humorvolles Miteinander ist eine grundsätzlich wohlwollende Haltung sich selbst und anderen gegenüber. Finden Sie Spaß am kommunikativen Spiel und versuchen Sie immer erst, Situationen durch Humor zu entschärfen.
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Aufgabe:
Notieren Sie in Ihrem Heft Sprüche und Formulierungen, die Sie zum Schmunzeln gebracht haben. Gute Quellen sind Comedy-Sendungen im Fernsehen, Glossen in Zeitschriften, aber auch Sprüche von kleinen Kindern.