Existenzgründung durch Betriebsübernahme oder Unternehmenskauf
Generationswechsel in kleinen Unternehmen: Ihre Chance auf Existenzgründung
Generationswechsel in kleinen Unternehmen: Ihre Chance auf Existenzgründung
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Spätestens seit der Mitte der neunziger Jahre findet in kleineren und mittleren Betrieben ein Generationswechsel statt. Mehrere zehntausend deutsche Unternehmen suchen oder planen in den nächsten Jahren eine Nachfolgeregelung, denn die Gründergeneration der Nachkriegszeit ist in die Jahre gekommen.
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Das betrifft nicht nur Deutschland. In Frankreich z. B. schätzt man das Transferpotential für die nächsten zehn Jahre auf 600.000 Unternehmen. Für Italien geht man von 40 % aller Unternehmen aus und in Österreich werden es bis zum Jahr 2013 immerhin rund ein Viertel aller Unternehmen sein. Dieser Trend trifft auf praktisch alle europäischen Länder zu.
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Für Deutschland liegen exakte, verlässliche Zahlen vor: Es gibt zurzeit etwa drei Millionen kleine und mittelständische Unternehmen. Rund ein Viertel der Inhaber ist über 55 Jahre, über 330.000 Unternehmer sogar über 60 Jahre alt!
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Die Inhaber mittelständischer Unternehmen haben nur zum Teil, nämlich nur zu rund 40 %, einen (geeigneten) Nachfolger in der eigenen Familie. Eine größere Zahl von Betrieben wird inzwischen an Außenstehende verkauft, so an Mitarbeiter, an andere Unternehmen oder an externe Nachfolger. Und dieser Anteil steigt seit Jahren weiter an.
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Mit anderen Worten: Es gibt mehr interessante Betriebe, die einen geeigneten und qualifizierten Nachfolger suchen, als es Kaufinteressenten gibt. Daher kann es Kaufinteressenten gelingen, ein gut laufendes und rentables Unternehmen zu günstigen Bedingungen zu erwerben und weiterzuführen.
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Das haben übrigens längst Kauf-Interessenten aus dem Ausland bemerkt - zumindest größere Mittelständler sind immer wieder im Fokus für eine solche Übernahme!
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Ein "typisches" Beispiel für eine Nachfolge-Regelung, die genauso abgewickelt wurde:
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Der Inhaber eines metallverarbeitenden Betriebes ist 63 Jahre alt. Er hat keinen Sohn, die einzige Tochter ist als Künstlerin tätig - eine Nachfolge innerhalb der Familie kommt daher nicht in Frage. Plötzlich auftretende gesundheitliche Probleme des Inhabers lassen hohen Zeitdruck aufkommen: Wie soll der Bestand des Betriebes mit seinen rund 60 Arbeitsplätzen gesichert werden? Wie kann man den vorhandenen Unternehmenswert realisieren?
Der Unternehmensberater wird eingeschaltet: Eine Unternehmenswertermittlung wird erarbeitet, im Anschluss daran werden leitende Mitarbeiter des Betriebes auf ihr Interesse an einer Übernahme angesprochen - die lehnen jedoch ab, weil deren Familien das Risiko scheuen.
Der Berater findet einen Kaufinteressenten aus dem Kreis von Teilnehmern einer Vortragsveranstaltung, die er zum gleichen Thema gehalten hat. Dieser Interessent bringt neben hoher fachlicher Kompetenz aus dieser Branche ein Eigenkapitalpolster mit. Der Unternehmensberater kann auf dieser Basis eine Gesamtfinanzierung sicherstellen - die Übernahme findet statt. Der Käufer zahlt in diesem Fall etwa das Vierfache des durchschnittlichen jährlichen Gewinnes dieses Unternehmens, ein ausgesprochen günstiger Einstieg, denn im Durchschnitt werden eher sechs Jahresgewinne als Kaufpreis anzusetzen sein.
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Und das sagt die Statistik:
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So werden Nachfolgeregelungen in Deutschland umgesetzt.
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Der "Verkauf an Externe" teilt sich wie folgt weiter auf:
11.700 Betriebe werden von "externen Führungskräften" übernommen - Management-buy-out (MBO).
15.000 Betriebe werden an andere Interessenten, also Außenstehende veräußert - Management-buy-in (MBI). Hier ist also auch der klassische Existenzgründer-Fall enthalten.
Um auch deutlich zu machen, dass hier von (ganz) kleinen bis mittleren Unternehmen gesprochen wird - und nicht von Großunternehmen - hier auch die Aufschlüsselung der Betriebsgrößen nach Umsatz:
Rund 61 % erwirtschaften einen Umsatz von bis zu 250.000 Euro.
Rund 17 % liegen zwischen 250.000 und 500.000 Euro Jahresumsatz.
Und weitere 17 % erwirtschaften einen Umsatz zwischen 0,5 und 1 Mio. Euro.
Lediglich 6 % der Unternehmen, die einen Nachfolger suchen, erwirtschaften also einen Jahresumsatz von mehr als einer Million Euro - immerhin sind das aber rund 4.250.
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Mehr zum Thema Generationswechsel in der Unternehmerschaft: "Unternehmensnachfolge und Geschäftsübernahme".
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Die Vorgehensweise für den Nachfolger
Grundsätzlich gilt bei der geplanten Übernahme eines Betriebs das gleiche, wie bei einer Neugründung: Lassen Sie sich Zeit für eine gründliche und ausführliche Planung, Prüfung und Vorbereitung. Lassen Sie nicht zu, dass Sie zeitlich unter Druck gesetzt werden!
Die Umsetzung einer Unternehmensnachfolge kann durchaus sechs Monate und manchmal auch bis zu zwölf Monate dauern. Allein für die Sicherstellung Ihrer Finanzierung - die Bankgespräche (wenn also bereits ein Unternehmenskonzept bzw. ein Businessplan erarbeitet ist und eine nachvollziehbare Unternehmenswertermittlung vorliegt) müssen ggf. bis zu vier Monate eingeplant werden. Davon sind für die Erarbeitung des Businessplanes - als Basis für die notwendige Kaufpreisfinanzierung - alleine etwa vier Wochen zu berücksichtigen.
Ihr Weg zur Unternehmensnachfolge gestaltet sich wie nachfolgend skizziert.