Hätten Sie's gewusst? Kleines Buchhaltungs-Quiz für Selbstständige

Auf der Fachmesse 'Technica' haben Sie sich mit Ihrer Geschäftspartnerin zur gemeinsamen Heimfahrt im Zug verabredet. Sie nutzen die Fahrtzeit, um bei einem Essen im Zugrestaurant Ideen für zukünftige gemeinsame Projekt auszutauschen. Können Sie die Kosten für das Essen als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen?

Ja, zu 100%

Ja, zu 70%

Nein

Bewirtungen aus geschäftlichem Anlass sind nur zu 70% abziehbar. Geschäftliche Anlässe können beispielsweise Vertragsverhandlungen, Projektgespräche oder Informations- und Ideenaustausch sein.

Eine 'Bewirtung' aus einem solchen Anlass darf überall stattfinden - nicht nur in einem Restaurant oder Hotel, sondern auch im Zug oder in Ihrem Betrieb. Nur nicht bei Ihnen zuhause, denn dann lässt sich das Ganze nicht mehr vom privaten Bereich abgrenzen. Wichtig ist, dass die Bewirtung formell einwandfrei dokumentiert ist, mit einem korrekt ausgefüllten Bewirtungsbeleg und einem präzise ausgeführten Bewirtungsanlass des Geschäftsessens.
Sie schenken Ihren Geschäftspartnern traditionell zum Geburtstag eine Flasche Wein im Geschenkkarton. Können Sie diese Geschenke als Betriebsausgabe absetzen?

Ja, wenn sämtliche Geschenke an einen Geschäftspartner im Jahr 35 Euro nicht übersteigen

Ja, Geschenke sind uneingeschränkt abziehbar

Nein, teure Geschenke an Geschäftsfreunde sind Privatsache.

Auch Geschenke für Geschäftspartner sind nur eingeschränkt als Betriebsausgaben abziehbar. Beschenken dürfen Sie neben Kunden freie Mitarbeiter, Dienstleister oder Berater - etwa zum Geburtstag oder einem anderen persönlichen Anlass. Eine geschäftliche Beziehung muss in jedem Fall bestehen.

Anders als bei Bewirtungskosten können Sie bei Geschenken nicht immer auch einen Anteil (eben bis zu 35 Euro) geltend machen, selbst wenn das Geschenk mehr wert ist. Denn bei der 35-Euro-Grenze handelt es sich nicht um einen Freibetrag, sondern um eine Freigrenze. Überschreiten Sie diese Schwelle, dürfen Sie das Geschenk gar nicht als Betriebsausgabe geltend machen.
Folgende Steuern können Sie als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen:

Umsatzsteuer (Vorsteuer)

die Lohnsteuer für Angestellte des Unternehmens

den Solidaritätszuschlag

die Kirchensteuer

die Kfz-Steuer für ein Betriebsfahrzeug

Steuern sind nur dann Betriebsausgaben, wenn es sich auch um betriebliche Steuern handelt. Dazu gehören die Umsatzsteuer (Vorsteuer), die Lohnsteuer für Angestellte des Unternehmens, die Kfz-Steuer für ein Betriebsfahrzeug und die Grundsteuer für ein betriebliches Grundstück.

Hier können Sie sowohl die Vorauszahlungen als auch die Abschlusszahlungen als Betriebsausgabe geltend machen. Auch Steuernachzahlungen, die sich aus einer Betriebsprüfung ergeben, können als Betriebsausgabe behandelt werden.

Zu den privaten Steuern zählen vor allem die Einkommensteuer, die Kirchensteuer, die Erbschaft- und Schenkungsteuer, die Grundsteuer für private Grundstücke und der Solidaritätszuschlag. All diese Steuerarten dürfen Sie nicht als Betriebsausgabe abziehen.
Muss jede Rechnung eine Nummer haben?

Ja

Nein

Kleinbetragsrechnungen bis 150 Euro sind von einigen Pflichtangaben befreit, die sonst für Rechnungen gelten. Rechnungen benötigen damit erst ab einem Betrag von 150 Euro eine fortlaufende Rechnungsnummer. Auch die Steuernummer muss erst auf einer Rechnung über einem Betrag von mehr als 150 Euro genannt werden.
Sind Kleinunternehmer von der Umsatzsteuerpflicht befreit?

Ja

Nein

Im Gesetz gibt es klare Vorgaben für bestimmte Dienstleistungen, die von der Umsatzsteuer befreit sind. Die Kleinunternehmer-Regelung dagegen ist keine Steuerbefreiung; die Umsatzsteuer wird hier schlicht nicht erhoben, um kleinen Unternehmen das Steuer-Leben einfacher zu machen. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied. Auf diese Regelung dürfen Kleinunternehmer übrigens auch verzichten, wenn sie Ihnen zum Nachteil werden könnte.
Darf ich als Selbstständige/r meinen Gewinn in einer Excel-Tabelle ermitteln?

Ja

Nein

Wer mehr als 17.500 Euro im Jahr Umsatz gemacht hat, ist verpflichtet, die so genannte Einnahmen-Überschuss-Rechnung (also die Gewinnermittlung) auf einem speziellen Vordruck des Finanzamts zu erledigen - elektronische Übermittlung inklusive.

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