Tipps für Shopbetreiber, die ihren Onlineshop schließen

Gerade das Scheitern steht höher als ein krummer Sieg.

Große Händler wie Amazon, Zalando & Co. wachsen immens. Von den kleineren Händlern überleben nur diejenigen, bei denen das Geschäftsmodell genau passt. Denn Shopbetreiber kämpfen mit vielen Widrigkeiten: Preisdumping, hohe Retourenzahlen, stark gestiegene Marketingkosten. Nicht wenige schreiben daher eher Verluste. Dann fehlt das Geld für neue Investitionen. Wer seinen Shop nicht als Marke etablieren kann, ist raus.

Halten Sie den noch zu verkaufenden Lagerbestand genau fest und versuchen Sie festzustellen, wie viel davon Sie bis wann verkaufen können. Seien Sie dabei realistisch. Sie müssen abschätzen, um wie viel Sie den Bestand in der nächsten Zeit wirklich noch durch Verkäufe schrumpfen lassen können.

Zwar können Sie Waren, die zum Stichtag der Gewerbeabmeldung noch nicht verkauft sind, in Ihr privates Vermögen übergehen lassen. Dafür fällt jedoch genau wie bei einem Verkauf Umsatz- und Einkommensteuer an, es kostet also Geld.

Für den Abschluss der Buchhaltung ist die Unterstützung durch einen Steuerberater wirklich ratsam. Jede Betriebsaufgabe ist anders. Hier können sicher nicht alle steuerrechtlichen Fragen im Detail beantwortet werden. Folgende Tipps geben nur Hinweise und behandeln die wichtigsten Aspekte.

Wichtig für das Verständnis sind die Definitionen der Begriffe Betriebsaufgabe, Schlussbilanz und Aufgabebilanz mit Aufgabegewinn. Wir haben sie im ersten Teil schon einmal kurz angesprochen.

Das Auflösen und Deinstallieren eines Shopsystems ist immerhin etwas schneller erledigt als die Installation des Shops mit all seinen Daten. Mit dem Offline-Schalten ist es jedoch noch nicht getan. Hier eine kurze Liste der Aufgaben, damit Sie den Überblick behalten:

• alle Daten des Shopsystems sichern

• Rechnungen und E-Mails sichern und archivieren

• optional: E-Mail-Umleitungen einrichten

• eine möglicherweise gemietete Warenwirtschaft fristgerecht kündigen, vorab eine Datensicherung durchführen

• Webspace der Shopumgebung und die Domain kündigen, außerdem eine "Wir schließen"-Seite einrichten

• Artikel aus Shop-/Werbeportalen und Auktionsplattformen entfernen

• Onlinemarketing: Affiliate- und AdWords-Kampagnen beenden

• Social-Network-Kanäle löschen (Twitter, Facebook etc.)

• optional: Eintrag aus dem Google-Index löschen

• optional: an den Shop angeschlossene Bewertungs- und Zertifizierungsportale abmelden/kündigen