Schreckgespenst Insolvenz - bin ich gefährdet?
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Checkliste: Das ABC der größten Gefährdungen
Die Checkliste ist so aufgebaut, dass Sie damit systematisch vorgehen können und verschiedene Bereiche Ihrer Firma überprüfen bzw. hinterfragen können. Sie deckt einerseits die Qualität Ihrer internen Prozesse im eigenen Unternehmen ab und andererseits auch Ihre Flexibilität in Bezug auf externe Einflüsse.
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Die Checkliste behandelt die Bereiche
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Absatzmarkt (Produkte, Ausrichtung, Kunden, Potenzial)
Verkauf (Marketing, Vertrieb, Kundenbindung, Preisgestaltung)
Einkauf, Beschaffung (Preise, Zahlungsbedingungen, Lagerhaltung)
Eigene Leistungserstellung (Fertigung, Abläufe im Unternehmen)
Betriebsabläufe (interne Prozesse, IT-Unterstützung, Sicherheitsrisiken)
Finanzen (Finanzierung, Privatentnahmen, Forderungen)
Investitionen (Finanzierung, Strategie)
Interne Kontrollfunktionen (Kostenüberwachung, Kalkulation, Controlling)
Wachstum, Strategie, Expansion
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und enthält spezielle Checks für Existenzgründer und Kleinunternehmer.
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Benutzen der Checkliste
Beantworten Sie die Fragen zu den einzelnen Bereichen einfach mit JA oder NEIN. Lassen Sie Fragen, die Ihr Unternehmen nicht betreffen, einfach weg. Am Ende jedes Bereichs zählen Sie die JA- und NEIN-Antworten. Die Fragen sind so gestellt, dass die JA-Antworten einer positiven Bewertung ihrer Situation entsprechen.
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Werden innerhalb eines Bereichs mehr Fragen mit NEIN beantwortet als mit JA, so ist dieser Abschnitt nicht zufriedenstellend abgedeckt, was eindeutig auf eine Schwäche hinweist: Hier ist das Potenzial zur Optimierung vorhanden. Insbesondere dann, wenn bei einer der Top-3-Krisenursachen Ihre NEIN-Antworten überwiegen, sollten Sie das als Warnzeichen sehen und aktiv werden!
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Haben Sie in mehreren Bereichen ein solches, nicht zufriedenstellendes Ergebnis mit deutlicher Tendenz zu NEIN-Antworten erhalten, so deutet dies auf dringenden Bedarf zur Optimierung hin - denn dies kann bereits eine gefährliche Entwicklung aufzeigen.
Für jeden Themenbereich werden am Ende des Artikels mögliche Strategien zur Gegensteuerung genannt; dort finden Sie auch Links zu weiterführenden Texten auf akademie.de, die Ihnen in der speziellen Fragestellung weiterhelfen können.
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Speziell für Existenzgründer - so finden Sie eine Strategie zur Gegensteuerung
Haben Sie die Checkliste bearbeitet und dabei Risiken festgestellt, so stellt sich als nächstes die Frage: Was können Sie tun?
Besonders für Existenzgründer, die noch nicht viel Erfahrung mit ihrem Geschäftsbetrieb haben, empfehle ich die folgende, dreistufige Vorgehensweise: Information -> Planung -> Aktion zur Umsetzung.
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1. Information: Machen Sie sich kundig
Als ersten Schritt empfehle ich, sich tiefergehende Information zu dem Thema anzueignen. Bei akademie.de finden Sie zu vielen Themen der Checkliste weiterführende Artikel, in denen Sie tiefer in die Materie einsteigen können. Ist Ihnen selbst die Materie zu fremd oder zu komplex, so holen Sie sich am besten kompetente Unterstützung (beispielsweise durch eine Existenzgründerberatung, einen Steuerberater usw.). Auch unter den Quellenangaben finden Sie weitere Literatur bzw. Studien zum Thema Krisen und Insolvenzrisiko. Es gilt herauszufinden, wie sich eine Verbesserung für Sie gestalten ließe.
Wählen Sie dabei denjenigen Bereich aus, der Ihnen am wichtigsten erscheint. Legen Sie besonderes Augenmerk auf die in den Top 3 genannten größten Risiken. Und beginnen Sie, wenn möglich, mit dem Bereich der Finanzen.
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Gehen Sie bei mehreren negativ bewerteten Punkten lieber einen nach dem anderen an und greifen Sie nicht gleichzeitig zu viele Dinge auf!
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2. Planung: Inhalte, Schritte und Termine festlegen
Haben Sie die notwendigen Hintergrundinformationen erhalten, so entwickeln Sie einen Schlachtplan, wie Sie Ihre Situation verbessern können. Eine gewissen Systematik und viel Konsequenz ist notwendig, wenn Sie sich daran machen möchten, eingeschliffene Verhaltensweisen erfolgreich zu ändern oder sich etwas völlig Neues anzugewöhnen. Der Plan sollte also weniger theoretisch sein, als vielmehr funktionstüchtig.
Dieser Plan sollte folgende möglichst konkrete Details enthalten:
Was werde ich verbessern? |
z. B. Zahlungseingangskontrolle und Mahnungen besser organisieren |
Wie werde ich es umsetzen? |
ab sofort eine Rechnungsliste mit Zahlungseingang führen Außenstände verfolgen konsequent mahnen |
Was brauche ich dazu noch? |
Mahnformular entwerfen (Vorlagen nutzen?) Liste in MS Excel anlegen Regelmäßigen Turnus festlegen |
Wann werde ich beginnen? |
Ab sofort/am morgigen Arbeitstag/heute noch ... |
Was ist mein Ziel? Was ist mein Zeitplan? |
Mahnwesen funktioniert ab nächsten Monat! Kontrolle am ... Mahnungsformular-Vorlage finden bis (Datum) Rechnungsliste entwerfen bis (Datum) Alle offenen Rechnungen in Liste eintragen bis (Datum) Zahlungseingänge täglich eintragen ab (Datum) Wöchentlich freitags die Liste prüfen ab (Datum) Mahnungen samstags schreiben ab (Datum) |
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3. Aktion zur Umsetzung: Verbesserung in die Wege leiten
Die Umsetzung ist - während des laufenden Tagesgeschäfts - meistens die größte Hürde, die Sie überwinden müssen. Die Wichtigkeit Ihrer Aktionen sollten Sie sich daher immer wieder klar machen: Es darf nichts davon wegen anderer "dringenderer" Dinge verschoben werden!
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Wenn Sie es alleine nicht schaffen können, so versuchen Sie, dafür Unterstützung zu bekommen (oder die Ausführung der notwendigen Tätigkeit ganz bzw. teilweise an einen Mitarbeiter zu delegieren). Alternativ können Sie auch versuchen, das Thema an externe Firmen (z. B. ein Buchhaltungsbüro) zu übertragen.
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Benutzen Sie auch wirklich Ihren festgeschriebenen Plan als Arbeitsmittel; tragen Sie sich die Termine im Kalender ein (hängen Sie die Liste in Ihrem Büro auf ...) und haken Sie die geschafften Aktivitäten ab, damit Sie den Erfolg der einzelnen Schritte auch sehen.
Haben Sie es geschafft, das Vorgenommene in die Tat umzusetzen, so können Sie mit diesem ersten Ergebnis zufrieden sein und kurz innehalten: Lassen Sie die neu geschaffenen Vorgänge sich "setzen" und warten Sie ein wenig ab, bis sich die Situation eingespielt hat. Erst danach ist es wirklich Erfolg versprechend, das nächste Thema anzugehen und auch hier eine Verbesserung anzustreben!
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Quellen und Links
Statistisches Bundesamt: Insolvenzverfahren 2010; Fachpublikation Februar 2011
Online Statistik: genesis.destatis.de/genesis/online
Publikation des VDMA "Krisen erfolgreich vermeiden"; ISBN 3-8163-0515-6,
Publikation Gründerzeiten Nr. 22, "Krisenmanagement"; BMWi Existenzgründerportal,
WIRTSCHAFT KONKRET Nr. 414, Studie "Ursachen von Insolvenzen", Euler Hermes Kreditversicherungs-AG,
Suden, Sascha: Hilfe, ich habe gegründet. Wie aus kleinen Fehlern eine große Krise wurde. Ein Erfahrungsbericht mit Tipps zum Bessermachen. Linde Verlag 2010, ISBN: 9783709303023
Lutz, Andreas: Businessplan für Gründungszuschuss, Einstiegsgeld- und andere Existenzgründer , Linde Verlag 2010, ISBN: 9783709303092