Kooperationsbörsen

In den vergangenen Jahren sind auch die Kooperationsbörsen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Die Qualität der Börsen ist natürlich sehr unterschiedlich.

In Kooperationsbörsen können Sie in den veröffentlichten Anzeigen recherchieren oder selbst Annoncen aufgeben. Die Kontaktaufnahme funktioniert entweder direkt oder über Chiffre.

Die Qualität einer Kooperationsbörse erkennen Sie daran, wie viel indirekte Werbung sich dort versteckt.

"Pseudo-Kooperationsgesuch"

"Biete Kooperation im Rahmen der EDV-Betreuung. Als Spezialist mit langjähriger Erfahrung im IT-Bereich biete ich entsprechende Fachkenntnisse in Service, Support und Wartung."

Es ist ziemlich offensichtlich, dass dieser EDV-Spezialist keine Kooperationspartner sucht, sondern Kunden und Auftraggeber.

Das folgende Beispiel hingegen ist ein Parade-Beispiel für eine Kooperation:

Echtes Kooperationsgesuch

"Kölner Team freiberuflicher Berater sucht zur weiteren Expansion Kooperationspartner. Wir sind spezialisiert auf die Bereiche Unternehmensentwicklung, Marketing und Vertrieb, Controlling, EDV und Organisation, Training, Coaching, Recht, Steuern, Personal- und Managementberatung und European Business."

Aus diesem Kooperationsgesuch gehen die Ziele klar hervor: Eine Gruppe von Beratern hat sich zusammengeschlossen, um gemeinsam Beratung aus einer Hand anzubieten. Sie sucht nun nach weiteren Beratern, die das Portfolio ergänzen. Kooperationen dieser Art findet man sehr häufig, was darauf schließen lässt, dass sie meistens sehr erfolgreich funktionieren.

Wenn Sie nun also Ihr Kooperationsgesuch für eine Börse formulieren, beachten Sie bitte folgendes:

Beantworten Sie die W-Fragen: Wer? Wen? Was? Warum? Wo? Wie?
Beschreiben Sie genau, wie Sie sich die Kooperation vorstellen.
Erzählen Sie ein bisschen etwas über sich, um Vertrauen zu schaffen.
Erläutern Sie Ziel und Nutzen Ihrer Partnerschaft.
Nutzen Sie die Börse nicht für Kundenwerbung!
Und zum Schluss: Wählen Sie bitte eine aussagekräftige Überschrift!
Bei vielen Online-Kooperationsbörsen sieht man zuerst eine Übersicht über alle Kooperationsgesuche. Dabei werden nur die Überschriften gezeigt. Den gesamten Eintrag öffnet sich in einer neuen Seite, wenn Sie auf die Überschrift klicken. "Kooperationspartner gesucht" ist nicht besonders clever - was sonst sollten Sie in einer Kooperationsbörse suchen? Solche Überschriften tragen zur Verärgerung der Nutzer bei, weil sie das Gesuch erst anklicken müssen, bevor sie wissen, ob es für sie interessant ist. Besser sind Überschriften wie "Suche Unternehmensberater mit Erfahrungen in der Persönlichkeitsanalyse für gemeinsames Angebot".

Expertin für Public Relations sucht nach Kooperationspartnern

Überschrift: PR-Frau sucht Kontakt zu Clipping-Agenturen, Programmierern und Web-Marketing-Spezialisten

Hallo,
Mein Name ist Susanne König. Vor sieben Jahren habe ich die Presseagentur ImPrint gegründet. Meine Kunden sind überwiegend kleine und mittelständische Unternehmen, für die ich Pressetexte verfasse, Pressedatenbanken erstelle, sowie Pressegespräche und -konferenzen organisiere.

Zur Ausweitung meines Angebots möchte ich mit einer Clipping-Agentur zusammenarbeiten.

Ich suche außerdem andere PR-Experten, die Interesse hätten, ihren Kunden eine sehr neue und spannende Dienstleistung anbieten zu können, die es so auf dem Markt noch nicht gibt. Mehr dazu erfahren Sie gerne von mir in einem persönlichen Gespräch!

Weiterhin möchte ich mich im Webbereich stärker aufstellen, um meinen Kunden auch die Pressearbeit durch Weblogs und eigene Presseportale anbieten zu können. Hierzu suche ich die Kooperation mit Programmierern, sowie Web-Marketing-Experten.

Es wäre von Vorteil, wenn Sie im Raum Rhein-Ruhr sitzen würden, damit wir uns unkompliziert treffen können, wenn es nötig ist.

Sie erreichen mich unter ...

(Aber bitte, denken Sie daran: "Verraten Sie nicht zu viel!": Überlegen Sie sich genau, was Sie bereits in der Kooperationsannonce verraten: Die Konkurrenz liest mit!)

Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen die folgenden Kooperationsbörsen:

www.gruendenimteam.de - Für das Existenzgründerprojekt wurde eine der ersten Kooperationsbörsen ins Leben gerufen, die sich an junge Unternehmen, Existenzgründer und Kleinunternehmer richtet, für die Kooperationen ein besonders gutes Werkzeug sind. Die Börse wird moderiert und ist kostenlos. Ich habe selbst schon Anzeigen darin aufgegeben und jedes Mal zwischen fünf und zehn - oft sehr viel versprechende - Antworten bekommen. Manche Antworten kamen erst nach mehreren Wochen. Auch andere Inserenten haben davon berichtet, darüber die richtigen Partner gefunden zu haben. Werbung wird rigoros ausgeräumt. Die Börse ist mehrmals im Jahr auch "live on tour", da die aktuellen Einträge bei verschiedenen Messen (zum Beispiel die Existenzgründermesse Start in Essen) ausgehängt werden.
www.u-tag.de - Dies ist eine Kooperationsbörse speziell für Unternehmerinnen. Sie funktioniert ähnlich wie die zuvor genannte und ist auch regelmäßig "on tour". Der Eintrag ist für Besucherinnen der Messe "U-Tag" gratis, alle anderen zahlen einen Betrag von 25 Euro netto (ohne Gewähr).
www.kooperationsboerse.ihk.de - Hier veröffentlichen alle deutschen Industrie- und Handelskammern die an sie herangetragenen Kooperationswünsche. Das Angebot ist riesig, über die Resonanz kann ich leider nichts Genaues sagen. Die Börse richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, es finden sich also viele Gesuche, die eher für mittelständische Betriebe interessant sind.
Printbörsen - Die meisten größeren Industrie- und Handelskammern bringen für ihre Mitglieder regelmäßig eine Zeitschrift heraus. In Köln heißt diese "markt + wirtschaft". In einigen Exemplaren kann man ebenfalls Kooperationsgesuche aufgeben, die natürlich einen sehr großen Empfängerkreis haben. Am besten fragen Sie vor Ort bei Ihrer IHK nach.
www.bfai.de - Die Datenbank für ausländische Kooperationsgesuche wurde bereits weiter oben näher beschrieben.

Kleinunternehmer-Kooperationen: Wie Sie das Profil geeigneter Kooperationspartner bestimmen