Grundkurs Textgestaltung und Layout

Das richtige Bild finden: Bildqualität und Reproduzierbarkeit

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Bildqualität und Reproduzierbarkeit

Stärker als bei der Auswahl des Schriftfonts spielen bei der Bildauswahl reproduktionstechnische Argumente eine Rolle. Die Bildbearbeitung mit Photoshop & Co. kann viel leisten, aber sicherlich nicht aus einem gänzlich ungeeigneten "schlechten" Bild ein gutes Bild machen. Wenn das Bild am Bildschirm wiedergegeben werden soll, gelten ohnehin besondere Regeln. Wie Sie ein Bild auf seine Reproduktionseignung prüfen, erfahren Sie hier.

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3 Bildvarianten

Generell sollten nur qualitativ hochwertige Bilder zur Reproduktion eingeplant werden. Bilder, die schon vor dem Druck erkennbare Fehler haben, werden durchs Drucken nicht besser, ganz im Gegenteil - Scannen und Drucken fördern Unschärfen und Zeichnungsverluste gnadenlos zutage und können auch durch gekonnte Bildkorrekturen nicht mehr ausgeglichen werden!

Farbstich

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  • Größe und Auflösung müssen dem Medium, in dem das Bild publiziert werden soll, angemessen sein. Zumindest Vergrößerungen des Bildes und ein "Hochrechnen" der Auflösung verbieten sich aus qualitativen Gründen, Verkleinern von Auflösung oder Kantenlänge sind unproblematischer.

  • Auch die Bildfarben spielen ein Rolle. Sie sorgen für eine bestimmte Stimmung, können als bewußt eingesetzter Farbstich einem Bild ein charakteristisches Aussehen geben oder es verderben.

  • Stimmt die Schärfe? Nachschärfen im Bildbearbeitungsprogramm verstärkt lediglich den Kontrast benachbarter Pixel, kann aber nicht unscharfe Bilddetails "scharfstellen", wie es während des Fotografierens möglich ist.

  • Sind die Kontraste ausreichend oder muss nachgearbeitet werden?

  • Trotz Kontrast - ein gutes Bild sollte auch noch in seinen hellsten und dunkelsten Partien (den Lichtern und Tiefen) "Zeichnung" haben - also fein abgestufte Helligkeitsnuancen. Nur in wenigen Spezialfällen wie z.B. Gegenlichtaufnahmen gehört es zu den Charakteristika, dass eben diese Zeichnung fehlt.

Bildqualität objektiv einschätzen

Zeichnungsverluste

Wenn Sie ein Bild vom Augenschein nicht sicher beurteilen können oder einfach Ihr Urteil objektivieren wollen, können Sie das sogenannte Histogramm des Bildes hinzuziehen. Das Histogramm ist eine grafische Darstellung aller im Bild vorkommenden Helligkeitswerte in Form eines Balkendiagramms. Sie finden ein Histogramm in Photoshop und anderen leistungsfähigeren Bildbearbeitungsprogrammen (oft versteckt in der Funktion "Tonwertkorrektur"), aber auch manche Scanprogramme haben ein solches Histogramm. Jeder der feinen Balken in der Grafik steht für einen Helligkeitswert (unabhängig von der Farbe) im Bild. Je länger der Balken, desto häufiger ist dieser Tonwert im Bild vertreten. Links auf der Grafik sind die dunklen, rechts die allerhellsten Tonwerte repräsentiert.

Wenn in einem Histogramm die Tonwert-Balken sich rechts und links aus der Grafik herausdrängen, ist ein Indiz für Zeichnungsverluste (wenn das Bildmotiv - Beispiel Gegenlichtaufnahme - nicht solche unnuancierten Tiefen oder Lichter einschließt). Solche Bilder können auch durch Bildkorrekturen nicht mehr gerettet werden, denn wo Tonwertinformationen fehlen, kann auch das beste Bildbearbeitungsprogramm keine mehr hinzaubern.

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