Tierfotografie: Haustiere professionell fotografieren

Professionelle Kamera- und Studioausstattung: Licht und Hintergrundgestaltung im semiprofessionellen Studio

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Licht und Hintergrundgestaltung im semiprofessionellen Studio

Professionelle Fotos benötigen auch eine professionelle Studioausstattung. Und die sollte außerdem auch noch tiergerecht sein und den besonderen Anforderungen beim Fotografieren von Lebewesen gerecht werden.

Die Erwartungshaltung Ihrer Kunden

Nehmen Sie für Ihre Bilder Geld, dann müssen Sie sich auch damit auseinandersetzen, dass Ihre Kunden eine bestimmte Gegenleistung erwarten.

Zunächst mal erwarten sie, dass die Bilder schöner ausfallen als bei einem Hobby-Fotografen. "Schöner" ist natürlich relativ, Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Ich bin immer wieder überrascht davon, wie schnell die meisten Menschen doch zufriedenzustellen sind, auch mit sehr schlechten Bildern. Geschmäcker sind halt doch sehr unterschiedlich.

Auch Ihre Studio-Ausstattung sollte schon erheblich über das hinausgehen, was für den Hausgebrauch ausreichend ist.

Aber nicht nur auf das Ergebnis kommt es an. Ihre Kunden erwarten auch Flexibilität beim Erstellen der Bilder. Sie können Ihren Kunden beispielsweise nicht nur eine Hintergrundfarbe anbieten, sondern müssen schon mehr Auswahl haben. Schließlich fotografiert sich ein weißer Hund vor einem weißen Hintergrund sehr schlecht.

Die optimale Beleuchtung

Für die Beleuchtung im Studio gilt im Prinzip das Gleiche, was zuvor schon für den Privatgebrauch gesagt wurde. Allerdings kommen Baustrahler bei Ihren Kunden wohl weniger gut an. Sie sollten schon Studio-Dauerlichtlampen nutzen. Die können Sie unter Umständen noch mit Lichtformern versehen.

Da viele Tiere auf Blitze sehr schreckhaft reagieren, sollten Sie zumindest für diese Tiere Dauerlicht zur Verfügung haben. Ich persönlich arbeite auch lieber mit Studioblitzen - aber das geht eben nicht bei jedem Tier.

Für die professionelle Studiofotografie von Tieren sollten Sie mindestens über folgende Ausstattung zur Beleuchtung verfügen:

  • drei oder mehr Studio-Dauerlichtlampen (ab 200 Watt) mit der Möglichkeit, Lichtformer einzusetzen

  • eventuell zusätzlich drei oder mehr Studioblitzgeräte (300-400 Watt, regulierbar)

  • verschiedene Lichtformer

Lichtformer sind Vorsätze für Studioblitzgeräte und Studiodauerlichtlampen, die Sie nutzen können, um das Licht zu steuern und umzulenken. Wichtig sind vor allem Diffusoren und Softboxen, die weiches Licht erzeugen.

Zumindest Durchlichtschirme sollten Sie für jede Lampe haben. Diese erzeugen recht billig weiches Licht. Allerdings lässt sich nicht verschweigen, dass sie auch Nachteile haben. Sie sind nämlich in den Augen der Tiere oftmals als Spiegelung zu erkennen. Besser sind daher Softboxen, rund oder eckig, denn sie erzeugen strukturlose Lichtreflexe in den Augen.

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Durchlichtschirm

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Softbox

Fotografieren Sie draußen, können Sie ein mobiles Stromaggregat für Ihre Studiobeleuchtung verwenden. Flexibler sind Sie jedoch, wenn Sie draußen einen aufsteckbaren Kamerablitz nutzen. Gerade für SLR-Kameras gibt es sehr gute Modelle, die sich auch in der Leistung reduzieren und nur als Aufhellblitz nutzen lassen.

Hintergrundgestaltung

Auch der Hintergrundgestaltung kommt natürlich eine wichtige Bedeutung zu, wenn Sie professionell fotografieren möchten. Denn so viele verschiedene Haustiere es gibt (denken Sie allein an die Hunde- und Katzenrassen), so flexibel müssen Sie in der Hintergrundgestaltung sein.

Sie brauchen also mehr als eine Hintergrundfarbe. Außerdem sollten Sie sich generell über die Hintergrundgestaltung größere Gedanken machen. Es bietet sich an, ein mobiles Hintergrundgestell anzuschaffen, das eine Breite von zwei bis drei Metern hat. Das können Sie auch noch relativ einfach mitnehmen, wenn Sie andernorts fotografieren. Und Sie können für kleinere bis mittlere Tiere auch auf preiswerte farbige Papiertischdecken zurückgreifen, die Sie als Einwegware nach dem Shooting wegwerfen können.

Alternativ dazu gibt es natürlich professionelle Hintergrundsysteme mit Stoff- oder Papphintergründen. Die sind jedoch sehr empfindlich.

Für reine Tierportraits bieten sich außerdem noch Spann-Hintergründe an, die Sie auch von hinten durchleuchten können, wenn Bedarf besteht. Dabei handelt es sich um Stoffhintergründe, die auf einen flexiblen Rahmen gespannt sind und recht einfach faltenfrei hinter dem Motiv aufgestellt oder gehängt werden können.

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weißer Spann-Hintergrund

Sonstiges Zubehör

Neben Kamera, Objektiven und Beleuchtung gibt es noch zahlreiches anderes Zubehör, das Sie für professionelle Tierfotografie anschaffen sollten, zumindest auf lange Sicht. Nicht alles ist schon für die ersten Schritte unbedingt erforderlich.

Sinnvolle Anschaffungen sind zum Beispiel ein Stativ, auf dem Sie die Kamera korrekt ausrichten können, und ein Kabel- oder Funk-Fernauslöser, mit dem Sie die Kamera auch auslösen können, wenn Sie ein paar Meter davon entfernt stehen: Das hilft Ihnen möglicherweise dabei, die Tiere eventuell zu animieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sie nicht direkt in die Kamera, sondern etwas zur Seite schauen.

Außerdem ist für einen Aufsteckblitz oder auch den eingebauten Blitz für die Kamera ein Diffusor oder Reflektor sinnvoll, damit Sie auch draußen weiches Licht zur Verfügung haben. Es gibt für viele Kameras und Blitzgeräte aufsteckbare Faltreflektoren.

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Reflektor für den aufsteckbaren Blitz

Auch für die Studiobeleuchtung sollten Sie über Reflektoren nachdenken, mit denen Sie dunkle Bereiche durch reflektiertes Licht etwas aufhellen können. Auch diese gibt es im Fotofachhandel als Spann-Reflektoren. Wahlweisen können Sie mit Pappe und Alufolie aber auch selbst welche basteln.

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Selbst gebastelter Reflektor