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Ihr "Heim-Studio": Wie Sie mit relativ einfachen Mitteln Produktfotos zu Hause oder im Büro knipsen können: So bauen Sie Ihr Heim-Studio auf

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So bauen Sie Ihr Heim-Studio auf

Wieviel Platz braucht Ihr Mini-Studio?

Wichtig ist, dass die Arbeitsfläche an eine Wand grenzt, an der Sie den Hintergrundkarton befestigen können. Der Hintergrundkarton soll eine Hohlkehle bilden, also am Übergang von der horizontalen Tischoberfläche zur vertikalen Wand in einem weichen, runden Bogen nach oben verlaufen (siehe unten).

Wenn man den Tisch einfach nur vor eine weiße Wand stellt und keinen Hintergrundkarton verwendet, sieht man auf dem Bild eine störende Kante am Übergang von Wand und Tisch. Die Hohlkehle sorgt dafür, dass das Motiv vor einem ruhigen, störungsfreien Hintergrund steht.

Vor der Arbeitsfläche sollte so viel Platz sein, dass Sie sich in alle Richtungen frei bewegen können. Günstig ist auch, wenn Sie um Ihre Arbeitsfläche herum noch etwas Platz haben, um das Licht aus verschiedenen Positionen auf das Motiv richten zu können.

Entfernen Sie alles aus dem Bereich, was stören könnte: Bilder, Pflanzen, Deko-Artikel, Stofftiere oder was sonst noch so herumliegen könnte. Der Raum bzw. der Bereich, vor dem Sie fotografieren, sollte so nüchtern und schlicht wie möglich sein, damit nichts von Ihrem Produkt ablenkt.

Feste Studio-Ecke einrichten

Jeder, der einem Hobby frönt, weiß, wie nervig es ist, wenn man seine Siebensachen jedes Mal auf- und wieder abbauen muss. Vielleicht findet sich in Ihrer Wohnung, im Keller oder Dachgeschoss eine Ecke, oder sogar ein kleiner Raum, in dem Sie Ihr kleines Studio stehen lassen können. Der Ort sollte sauber und trocken sein ... und im Idealfall auch möglichst staubfrei!

So bauen Sie das Mini-Studio auf

  • Befestigen Sie das Papier mit Tesafilm oder Knetgummi an der Wand, sodass sich eine Hohlkehle bildet. Stellen Sie den Gegenstand so weit wie möglich nach vorne, also weit weg vom Hintergrund. Beleuchten Sie Ihren Gegenstand mit einer oder mehreren Lampen so, dass möglichst wenig störende Schatten entstehen.

  • Indirekte Beleuchtung von oben ergibt ein gleichmäßiges, weitgehend schattenfreies Licht, bei dem auch Spiegelungen auf dem Motiv gemindert werden.

  • Zusätzlich können Sie einen Spot/Strahler von der Seite kommen lassen, um Ihr Motiv zu akzentuieren. Der Akzent kann auch durch gespiegeltes Licht gesetzt werden.

  • Verzichten Sie auf das eingebaute Blitzlicht. Wenn Sie viel Übung haben, können Sie es zur Akzentuierung (Aufhellblitz) einsetzen. Es sollte aber niemals die Hauptlichtquelle sein. (Mehr zu Licht und Blitz im Abschnitt Beleuchtung.)

  • Wählen Sie zum Fotografieren eine Perspektive, aus der nur der Artikel und Ihr Hintergrundkarton zu sehen ist. Wir werden später per Bildbearbeitung alles wegschneiden, was aus Versehen mit aufs Bild kam. Je größer der Karton, desto besser.

  • Fotografieren Sie Ihren Artikel vom Stativ, um Verwacklung zu vermeiden. Falls Sie kein Stativ haben, legen Sie die Kamera auf. (Mehr dazu im Abschnitt Zubehör.)

  • Wenn Sie die Zeit und Blende manuell einstellen können, wählen Sie eine kleine Blende (große Blendenzahl), damit die Schärfentiefezone möglichst groß wird.

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Der schematische Aufbau Ihres Heim-Studios

Es geht auch mit einfachen Mitteln - zum Beispiel so

Um zu demonstrieren, dass man kein extravagantes Studio benötigt, habe ich einige der Beispielfotos für diesen Kurs im Wohnzimmer vor dem Bücherregal gemacht.

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Beispiel-Heimstudio

Als Aufnahmetisch diente ein Klapptisch, der normalerweise auf der Terrasse steht. Der weiße Hintergrundkarton wurde mit zwei einfachen Schraubhaken an der Zimmerdecke befestigt.

Übrigens war das ein "Restkarton", der für Personenaufnahmen nicht mehr lang genug war. Es hätte auch ein kleinerer, d. h. schmalerer Karton sein können. Günstig ist es, wenn der Karton etwa so breit ist wie der Aufnahmetisch, sonst bilden sich an den Tischkanten unschöne Falten.

Das Licht kam hier von einer einfachen Fotoleuchte (250 Watt), die das Motiv von der linken Seite aus etwa 1,5 Metern Abstand zum Motiv in einem Winkel von 45° beleuchtete. Ich hätte aber auch einen Halogen-Strahler oder Baustrahler dort aufstellen können. Man sieht allerdings einen Schlagschatten, den die Figur auf den Hintergrund wirft: Das ist das Ergebnis von hartem, gerichtetem Licht. Wenn man das Licht gegen die Zimmerdecke richtet oder einen Diffusor verwendet, verschwindet der Schatten. Dann wird auch das Glänzen der lackierten Figur geringer.

Wenn Sie größere Gegenstände fotografieren möchten

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Gegenstände, die kleiner sind, können Sie so ablichten.

Dieses Mini-Studio eignet sich natürlich nur für kleine Gegenstände. Je größer Ihr Gegenstand ist, desto größer muss auch der Hintergrund sein.

Wenn Sie Kleidung oder Möbelstücke fotografieren, suchen Sie sich dafür einen möglichst ruhigen, unverstellten Hintergrund, etwa eine weiße Wand. Zur Not tun es auch Gardinen, die aber möglichst dezent gemustert sein müssen.

Gerade bei größeren Gegenständen sollten Sie darauf achten, alle überflüssigen Objekte aus der Umgebung zu entfernen.